Undank ist der Väter Lohn

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 1999
  • 23
  • München: Blanvalet, 1999, Seiten: 728, Übersetzt: Mechtild Sandberg-Ciletti
  • München: Goldmann, 2001, Seiten: 728
  • München: Goldmann, 2002, Seiten: 728
  • Köln: BMG Wort, 2000, Seiten: 5, Übersetzt: Karl Menrad
  • Köln: Random House Audio, 2006, Seiten: 5, Übersetzt: Karl Menrad
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Peter Kümmel
81°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2003

Prickelnde Spannung

Am Abend seines großen Triumphes, der Uraufführung seines neuesten Musicals, erschießt sich David King-Ryder scheinbar grundlos.

Unabhängig davon werden einige Zeit später in einem Moor in Derbyshire die Leichen zweier ermordeter junger Menschen gefunden. Ein junger Mann und Nicola Maiden, die Tochter von Andy Maiden, der lange Jahre verdeckter Ermittler bei Scotland Yard war. Er bittet darum, dass Thomas Lynley die Untersuchungen übernehmen soll.

Lynley bricht sofort auf, jedoch ohne seine übliche Partnerin Barbara Heavers, die wegen der Vorfälle im vorigen Roman degradiert wurde. Stärker als diese Tatsache belastet Barbara jedoch das gestörte Vertrauen zu Lynley, von dem sie Verständnis erwartet hatte. Sie erhält später die Möglichkeit, von London aus an dem Fall mitzuarbeiten, wobei sie jedoch wieder eigenmächtig handelt.

Lynley glaubt an einen Racheakt an Andy Maiden. Sergeant Heavers jedoch ermittelt auf eigene Faust in eine andere Richtung. Nach und nach findet das Ermittlerteam heraus, dass Nicola in London auch noch ein anderes Leben geführt haben muß. Und Barbara stösst schließlich bei ihren Ermittlungen auch auf den Namen King-Ryder.

Und am Ende steht für alle die bittere Erkenntnis, dass Worte mindestens ein Leben hätten retten können...

Elizabeth George fesselt ihre Leser nicht nur durch prickelnde Spannung, ebenso faszinierend sind ihre einfühlsamen detaillierten Charakterbeschreibungen der einzelnen Figuren. Dadurch werden die unterschiedlichsten Beweggründe der handelnden Personen in diesem raffiniertem Kriminalfall verdeutlicht und nachvollziehbar gemacht. Elizabeth George schafft es, das volle Interesse der Leser bis zur Auflösung der drei Morde wachzuhalten.

Aber neben dem spannend geschriebenen Kriminalfall ist es auch ein Buch über Freundschaft - und über Pflichtbewußtsein und die Befolgung von Dienstvorschriften. Es gab eine ganze Menge Menschen, die ein Motiv für den Mord hatten. Jeder hat etwas zu verbergen, zeigt nach und nach seine dunklen Seiten. Und jedes dieser Motive wird ausführlich geschildert.

Wie so oft arbeiten die deutschen Verleger bei den Romanen von Elizabeth George mit dem Trick, durch eine Titeländerung Verkaufserfolge zu erzielen. Entgegen den englischen Titeln, bei denen das nur teilweise zutrifft, stammen alle deutschen Titel aus der Bibel oder sind daran angelehnt.

Und wer das Genre des in sich abgeschlossenen Fortsetzungs-Kriminalromans liebt, dem seien außer den Lynley-Romanen die Wallander-Bücher von Henning Mankell empfohlen.

Undank ist der Väter Lohn

Elizabeth George, Blanvalet

Undank ist der Väter Lohn

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