Aller guten Dinge sind vier

  • Goldmann
  • Erschienen: Januar 1999
  • 13
  • New York: St. Martin’s Press, 1998, Titel: 'Four to score', Seiten: 294, Originalsprache
  • München: Goldmann, 1999, Seiten: 317, Übersetzt: Mechthild Sandberg-Ciletti
  • München: Goldmann, 2005, Seiten: 317
Aller guten Dinge sind vier
Aller guten Dinge sind vier
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Wolfgang Weninger
75°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2003

Das meint Krimi-Couch.de:

Stephanie Plum, Kopfgeldjägerin von eigenen Gnaden mit der Lizenz, alles zu vermasseln, hat einen richtig einfachen Fall von ihrem Vetter Vinnie übernommen. Maxine Novicki hat ihrem Lebensgefährten den Wagen geklaut, wurde angeklagt und hat ihren Gerichtstermin nicht wahrgenommen. Also heißt es, die Lady zu suchen.

Aber es wäre nicht Stephanie, wenn alles reibungslos ablaufen würde. Maxine lässt sich nicht so einfach Hops nehmen. Die Suche nach ihr artet in eine regelrechte Schnitzeljagd aus. Die Botschaften an ihren Ex-Lover sind verschlüsselt und Stephanie braucht Hilfe beim Dechiffrieren derselben. Geistigen Beistand findet sie bei dem Musiker Sally Sweet, der in einer Transvestitenband spielt und mit einem Homosexuellen zusammenlebt.

Auf der Jagd nach der untergetauchten Maxine wird deren Freundin ein Finger abgeschnitten, Maxines Mutter wird skalpiert und der Ex-Lover wird entführt. So nebenbei fackelt man auch noch Stephanies Appartement ab, aber das hindert die wackere Kautionsagentin nicht, von einem Misserfolg in den nächsten zu schlittern.

Der einzige Lichtblick ist der Cop Joe Morelli, der ihr einstens die Unschuld geraubt hat und dessen knackiger Hintern Stephanies Blut in Wallung bringt. Bei ihm findet sie nicht nur Unterschlupf, sondern auch momentane Erlösung ihrer hormonellen Probleme, was natürlich die Familie auf den Plan ruft, die bereits die Hochzeitsglocken läuten hört und darüber beratschlagt, wie viele Bambinis demnächst die Bevölkerungszahl der Stadt Trenton erhöhen.

Janet Evanovich hat zum vierten Mal zugeschlagen. "Aller guten Dinge sind vier" hebt sich aber von den bisherigen drei Bänden deutlich ab, denn Mrs.

Evanovich beginnt ihre Hauptpersonen wesentlich stärker und damit auch skurriler zu skizzieren, was vor allem dem humoristischen Lesevergnügen äußerst gut tut. Besonders die Figuren um Grandma Mazur, Sally Sweet und Lula geraten in ihrer chaotischen Lebensweise zu spaßigen Highlights des vierten Bandes.

Auch den hinlänglich bekannten Beziehungskrisen zwischen Stephanie Plum und den Sexy-Boys Joe Morelli und Ranger Manoso wird nunmehr mehr Platz eingeräumt als bisher. Wie man überhaupt sagen kann, dass die Autorin bis hin zu Band 10 ("Ten Big Ones" ist noch nicht in deutscher Sprache erschienen) kontinuierlich mehr auf dieses gespaltene Verhältnis Stephanie Plums eingeht, die zum Einen liebend gerne mit Joe Morelli in den Hafen der Ehe hüpfen würde, wenn der nicht dauernd mit einer ihrer Erzfeindinen zu verkehren pflegte, andrerseits aber bei Ranger Manoso ihre Hot Flashes erlebt, denn der Muskelprotz duftet einfach zu gut. Kein Wunder, er verwendet die selben Kosmetika, wie der Rezensent, aber auch die Marke wird erst in Band 10 verraten.

Waren die ersten drei Bände ein leichtes Lesevergnügen mit wenig Krimitouch aber sehr viel Spaßambiente, gelingt Janet Evanovich in "Aller guten Dinge sind vier" sogar der Mittelweg zwischen Krimi und Humoreske. Stephanie Plums Katastrophen gruppieren sich um eine brauchbare Handlung und der Slapstick kommt dabei alle Mal nicht zu kurz. Viel vergnüglicher kann man einen Krimi wahrscheinlich nicht aufbereiten und mit Ausnahme der Jamie Swift-Max Holt-Serie, die Janet Evanovich gemeinsam mit Charlotte Hughes geschrieben hat, gibt es kaum ein Pendant zu diesem Mix aus amerikanischem Hau-Drauf-Humor und irrsinniger Verbrecherjagd.

Während des entspannten Leseabends wartet man richtig darauf, dass dieser temporeiche Plot endlich verfilmt wird, denn der Stoff ist prädestiniert für einen cineastischen Lacherfolg. Konnte man die bisherigen drei Bände auch lesen, ohne den jeweiligen Vorgänger zu kennen, so empfiehlt es sich im Hinblick auf die nächstfolgenden Abenteuer der Kopfgeldmamsell in Radlerhosen mindestens bei diesem Band einzusteigen, da die folgenden Bücher immer wieder auf Erlebnisse aus diesem Band hinweisen. Aber der echte Fan beginnt bei "Einmal ist kein Mal". Die gesamte Reihenfolge ist natürlich hier auf www.Krimi-Couch.de chronologisch nachzulesen. Und Goldmann hat die ersten Bände in Doppelbänden veröffentlicht, die genauso viel kosten, wie die Einzelbände (7 ¬).

Aller guten Dinge sind vier

Janet Evanovich, Goldmann

Aller guten Dinge sind vier

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