B.C. Schiller

»Mit Tony Braun können wir uns vorstellen, gemeinsam alt zu werden!«

03.2016 Das Autorenduo Barbara und Christian Schiller ist in der E-Book-Szene bereits seit mehreren Jahren erfolgreich. Im letzten Jahr erschien nun erstmals einer ihrer Romane als Taschenbuch und heimste sogleich eine Nominierung für unseren Krimi-Blitz ein.

B.C. Schiller ist das Autoren-Duo Barbara und Christian Schiller. Ihre abgründigen Thriller sind seit Jahren fester Bestandteil der E-Book-Bestseller-Charts. Zusammen mit ihrem Rhodesian Ridgeback-Rüden Kajumba Jabali leben sie auf Mallorca und in Wien.

Krimi-Couch: Bei Stein ist gerade der vierte Roman erschienen. Wann geht es mit Tony Braun weiter?

B.C. Schiller: Wir haben gerade den Plot für den nächsten Tony Braun Thriller entwickelt, aber wir dürfen noch nichts darüber sagen. Aber soviel kann verraten werden, die Exfrau von Tony Braun und sein Sohn spielen diesmal eine größere Rolle und natürlich der gefährliche Osten.

Krimi-Couch: Barbara und Christian Schiller, Sie schreiben an der David-Stein-Reihe, und an der Tony-Braun-Reihe. Welcher Protagonist ist Ihnen im Laufe der Zeit mehr ans Herz gewachsen?

B.C. Schiller: Beide Protagonisten sind uns sehr ans Herz gewachsen, aber mit Tony Braun können wir uns vorstellen gemeinsam alt zu werden!

Krimi-Couch: Sie haben zunächst ein paar Jahre im Selbstverlag publiziert, nun ist mit Rattenkinder das erste Buch bei Lübbe erschienen. Wie schwer war dieser Weg, einen Verlag für die eigenen Bücher zu begeistern?

B.C. Schiller: Wir waren die letzten Jahre sehr erfolgreich mit unseren SP-Titeln und waren nicht auf der Suche nach einem Verlag. Bastei Lübbe ist an uns heran getreten und hat uns ein interessantes Angebot gemacht, das wir dann angenommen haben.

»Alle unsere Romane sind pure Fiktion.«

Krimi-Couch: Vor allem bei den E-Books haben Sie ein großes Publikum erreicht, die Verkaufszahlen sind eindrucksvoll. Sind E-Books bald die alleinige Publikationsform? Oder wird es aus ihrer Sicht immer gedruckte Bücher für Traditionalisten und Ästheten geben?

B.C. Schiller: Wir sind davon überzeugt, dass es immer beide Publikationsformen geben wird.

Krimi-Couch: Wären die Bücher ohne die persönlichen Erfahrungen in ihren Jobs überhaupt möglich? Konkret: Wieviel Realität darf und muss in ihre Romane einfließen?

B.C. Schiller: Nein, alle unsere Romane sind pure Fiktion. Es sind Ideen die wir uns ausdenken und eigene Erlebnisse fließen dabei nicht ein. Es ist alles Phantasie. Aber sozialkritische Themen sind uns bei den Tony Braun Thrillern sehr wichtig, so sind es zB bei den Rattenkindern die Roma, die von unserer Gesellschaft nach wie vor wie Ausgeschlossene behandelt werden. Wir haben viel recherchiert, so gab es zB so eine schlimme Roma Siedlung wie Dogcity in unserem Buch wirklich in den 80er Jahren in der Slowakei.

»Wir erzählen uns meistens abends Ideen, es ist wie ein Ping-Pong-Spiel.«

Krimi-Couch: Wie haben wir uns den kreativen Prozess bei B.C. Schiller vorzustellen? Schreiben Sie neben ihren Berufen ständig an neuen Büchern? Und wer treibt die Projekte stärker voran?

B.C. Schiller: Wir schreiben seit fünf Jahren nur mehr hauptberuflich an unseren Büchern und haben jetzt schon gemeinsam für das Jahr 2017 unsere Buchprojekte festgelegt. Wir erzählen uns meistens abends Ideen und daraus entwickelt sich eine Story, es ist wie ein Ping-Pong-Spiel. Ein Satz ergibt den nächsten und schon haben wir die Basis einer Story. Diese wird dann auf ihren Gehalt hin abgeklopft und vertieft. Wir sind häufig nicht einer Meinung und dann stehen die Ideen eben auf dem Prüfstand. Vom Gefühl her wissen wir aber immer relativ bald, welche Story tragfähig ist und welche nicht.

Krimi-Couch: Wer so mit großem Spaß Thriller schreibt, scheint inhaltlich festgelegt zu sein. Könnten Sie sich überhaupt vorstellen, auch mal etwas anderes zu schreiben, beispielsweise einen Liebesroman?

B.C. Schiller: Es stimmt, das Thriller schreiben macht uns unheimlich viel Spass und wir haben für die nächsten Jahre noch sehr viele Ideen für Bücher. Wenn Liebesroman, dann nur so dramatisch und traurig wie z.B. Der englische Patient.

»Wir haben sehr gerne persönlichen Kontakt mit unseren Fans.«

Krimi-Couch: Ihrer Internet-Seite kann man entnehmen, dass Sie viel Wert auf den Austausch mit ihren Lesern legen. Gehen Sie gerne auf Lesereise? Und wer von beiden liest dann mehr?

B.C. Schiller: Wir haben sehr gerne persönlichen Kontakt mit unseren Fans und Lesern und schauen dass wir beide immer gleich viel lesen.

Krimi-Couch: Rattenkinder ist eine Mischung aus Psycho- und politischem Thriller. Werden Sie diese Stilrichtung weiter pflegen, oder das politische Element sogar noch ausbauen?

B.C. Schiller: Dieses Spannungselement werden wir weiter pflegen , aber nicht zu stark ausbauen.

Krimi-Couch: Rattenkinder ist auf Krimi-Couch.de für den Krimi-Blitz nominiert worden. Wie wichtig ist Ihnen so eine Auszeichnung, zumal es sich um einen Publikumspreis handelt?

B.C. Schiller: Eine Auszeichnung wie diese ist für uns fantastisch und wundervoll, da es ja die Leser sind, die darüber abgestimmt haben.

Krimi-Couch: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Andreas Kurth im März 2016.

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