Ostseefinsternis

  • Lübbe
  • Erschienen: März 2024
  • 3
Ostseefinsternis
Ostseefinsternis
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Monika Wenger
75°1001

Krimi-Couch Rezension vonApr 2024

Hin- und hergerissen zwischen Beruf und Familie.

Kommissarin Pia Korittki freut sich auf zwei Wochen Urlaub gemeinsam mit ihrem Sohn Felix und ihrem Freund Marten. Zwei Wochen Zeit für ihre kleine Familie. Und um das von Marten renovierte Haus zu geniessen. Doch schon am ersten Urlaubstag wird sie von ihrem Chef zu einem Mordfall ganz in der Nähe geschickt.

Eine Fehde gibt Rätsel auf

Zuerst ist Pia enttäuscht, dass sie wieder im Einsatz steht und damit Urlaubstage verloren gehen. Für Marten hingegen ist es die perfekte Gelegenheit, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Für Pia ist es deshalb trotz der Umstände eine Erleichterung. Vor allem weil sich die Mordermittlungen in die Länge ziehen.
Bei dem Toten handelt es sich um Benno Hagendorf aus Kaltenbrode. Die Familie ist alteingesessen und gibt sowohl im Dorf als auch in der Umgebung den Ton an. Pia und ihr Team suchen intensiv nach Spuren und nach einem Mordmotiv. Dabei stossen sie Immer wieder auf die Fehde zwischen den Familien Hagendorf und Böttcher. Zunächst messen sie dem keine allzu grosse Bedeutung bei. Ihr Verdacht fällt auf Stella Böttchers verschmähten Liebhaber. Sie hat ihn verlassen und sie war mit dem Mordopfer liiert. Doch so einfach ist der Fall nicht zu lösen. Für Pia und ihr Team ist es ein einziges grosses Rätsel, das viel Zeit in Anspruch nimmt.

Eine verschworene Gemeinschaft

Für ihren neunzehnten Fall opfert Pia Korittki ihren Urlaub. Der Fall ist ein einziges Verwirrspiel und nur langsam kommt das Lübecker Team dem Täter auf die Spur. Eva Almstädt lässt lange Zeit offen, um welche Fehde zwischen den Familien Hagendorf und Böttcher es sich handelt. Sie scheint eine zentrale Rolle zu spielen, doch das Rätsel löst sich erst gegen Ende des Romans. Tatsache ist, dass ein Hagendorf zu Tode kommt und, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellt, eine Böttcher einige Tage zuvor überfallen wurde. Diese Umstände und die grosse verschworene Gemeinschaft der Hagendorfs machen es den Ermittlern nicht leicht.

Die Autorin zeigt in diesem Fall auch die Schwierigkeiten der Hauptfigur, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Immer wieder lösen sich Pia Korittkis gute Vorsätze in Luft auf. Genau dann nämlich, wenn es darauf ankommt, Alibis und Spuren zu prüfen, um den Täter zu finden.
Ebenso thematisiert die Autorin einen Familienzwist, dessen Ursprung die Angehörigen gar nicht genau benennen können. Es war und ist einfach so, ohne dass die Gründe wirklich jemanden interessieren.

«Doch so war das mit dem Misstrauen. War der Boden bereitet, blühte und gedieh das alles überwuchernde Unkraut, wenn man nicht dagegen ankämpfte.»

Es dauert jedoch eine Weile, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Das liegt zum grossen Teil an den vielen Beteiligten und deren Verwandtschaftsgrad. Gleichzeitig lässt die Autorin viel Persönliches von Pia Korittki einfliessen. Die Mordermittlungen ziehen sich deshalb in die Länge, was dem Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch tut. Lediglich die Spannung leidet hin und wieder unter diesen familiären Verzweigungen und ihren Einflüssen.

Fazit

Eine Mordermittlung, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Die vielen Personen machen es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Dafür bietet das Ende der Geschichte noch einmal Hochspannung.

Ostseefinsternis

Eva Almstädt, Lübbe

Ostseefinsternis

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