Pauschale Massenware.
Chief Kate Burkholder wird zu einem grausigen Tatort gerufen: Auf einem Scheiterhaufen im Wald wurde ein gefesselter Mann lebendig verbrannt. Der Mann war ein exkommunizierter Amischer, was die Ermittlungen nicht einfach machen wird. Kate weiß, als ehemalige Amische, dass diese Glaubensgemeinschaft gerne für sich lebt und auch ihre Probleme lieber unter sich klärt. Der Fall fordert von Kate alles, auch Rückblicke in die Welt der Amischen, die sie in ihre eigene Kindheit entführen und ein Geheimnis aufdecken, das für Kate Gefahr bedeutet.
Kate Burkholder zum 16. Mal
Die Amerikanerin Linda Castillo unterhält ihre Fans in Deutschland schon seit 2010 mit der Kate-Burkholder-Serie. „Aschetod“ ist der inzwischen 16. Fall für die Polizeichefin aus Painters Mill, Ohio. Doch man kann, wie ich, ohne Probleme auch jetzt erst in die Reihe einsteigen, denn viel Entwicklung scheinen die Figuren nicht mitgemacht zu haben. Lediglich die wenige Monate alte Ehe von Kate mit John Tomasetti, Agent beim Ohio Bureau of Ciminal Investigation, scheint neu zu sein.
In jeder Beziehung anspruchslos
Es sieht so aus, als ob die Kate-Burkholder-Reihe recht anspruchslose Massenware ist, immerhin kommt nahezu regelmäßig jedes Jahr ein neuer Band heraus. Aber das allein reicht noch nicht um die Reihe als Pulp zu bezeichnen. Wer allerdings einen ausgefeilten Plot, verbunden mit einem anspruchsvollen Stil und ausgefeilten Charakteren erwartet, dürfte von „Aschetod“ eher enttäuscht werden. Alles bewegt sich an der Oberfläche, nichts geht mehr in die Tiefe, als es der schlichte Plot benötigt. Die Figuren sind wandelnde Klischees, die kaum Schlaf dafür aber umso mehr Kaffee brauchen. Diese Pauschalität bezieht sich auch auf die Protagonistin Kate. Gerade bei ihr, als ehemalige Amische, hätte ich mir aber mehr innere Einsichten und tiefschürfendere Gedanken erwartet, erzählt sie doch zudem den allergrößten Teil der Geschichte aus ihrer Sicht in Ich-Perspektive. Allerdings im Präsens, was mehr als gewöhnungsbedürftig ist, da die ganz wenigen Kapitel, die den Täter als einzig handelnde Person haben, in der Vergangenheit wiedergegeben werden. Spannung kommt in diesem Konglomerat von Oberflächlichkeit kaum auf. Der Schluss und damit die Lösung, passt zum Rest und haut wahrscheinlich niemanden vom Hocker. Schade, denn ein Toter auf einem Scheiterhaufen und das in Verbindung mit den Amischen hätte doch wirklich mehr hergeben können.
Fazit
Für Fans der Kate-Burkholder-Reihe bestimmt ein befriedigendes Muss. Doch wer über das Mindestmaß hinausgehende Ansprüche an Spannungsliteratur stellt, könnte hier enttäuscht werden.

Linda Castillo, Fischer


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