Tödliches Leid

  • Edition M
  • Erschienen: Juli 2022
  • 0

- Ein Bree-Taggert-Thriller 4

- Übersetzung: Claudia Hahn

- Originaltitel: "Right Behind Her"

- Taschenbuch

Tödliches Leid
Tödliches Leid
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Marcel Zenk
72°1001

Krimi-Couch Rezension vonOkt 2022

Die Bürde der Vergangenheit

Es ist mittlerweile schon der vierte Teil der Serie mit Sheriff Bree Taggert. Diesmal werden auf dem Grundstück von Bree´s verstorbenen Eltern menschliche Knochen gefunden. Dies wirft Taggert zurück in die Vergangenheit, mit der sie traumatische Erinnerungen verbindet, als ihr Vater zuerst ihre Mutter erschoss und sich dann selbst tötete. Ist er auch für diese Morde verantwortlich, oder steckt jemand ganz anderes dahinter? Zusammen mit dem Privatermittler Matt Flynn macht sie sich auf die Suche nach Antworten, und die Geschichte entpuppt sich als ein kniffliger und dramatischer Fall mit Wendungen.

„Meine Familie trägt ein schreckliches Erbe. Sie ist mies darin, glücklich zu sein. Sie ist mies, was Beziehungen angeht“

Der Aufhänger des Buches, Bree´s traumatische Kindheit, hat es in sich. Es geht um Misshandlung und häusliche Gewalt. Noch heute wird sie von den Erlebnissen heimgesucht. Wieder schafft es Melinda Leigh, den Leser durch ein Wechselbad der Gefühle zu schicken. Einerseits Szenen von häuslicher Gewalt, Entführung und Missbrauch, und andererseits liebevolle Begegnungen der Charaktere mit Pferden und Hunden. Bree hat bereits viele Schicksalsschläge durchlebt und gelernt, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Sie lebt inmitten ihrer noch verbliebenen Familie mit zahlreichen Tieren auf ihrer Farm.

Ausgewogener Neben,- und Hauptplot

Der Hauptplot vereinnahmt den Krimi nicht völlig. Neben Zeugenbefragungen, Verhaftungen und Hausdurchsuchungen zeigt Leigh dem Leser, dass Bree auch noch ein Privatleben hat. Zwischen Bree und Matt entsteht ein interessantes Verhältnis und es fällt ihr schwer, Vertrauen zu fassen und Nähe zuzulassen.

Mangelnder Einfallsreichtum

Vielleicht liegt es daran, dass Leigh dieses Buch während des Corona-Lockdowns geschrieben hat und ihr etwas die Fantasie abhandengekommen ist. Es bietet leider nicht viel mehr, als ein Standard-Krimi eben zu bieten hat: Mord, Ermittlungen und ein Nebenplot mit einer Liebesbeziehung.

Der Krimiplot ist meiner Meinung nach zu vorhersehbar: Wenn der herannahende Retter, vom Mörder zunächst unbemerkt, zur Hilfe eilt und dabei durch ein allzu bekanntes Detail verraten wird, oder es einen nicht gerade originellen Zugang zu einem Geheimzimmer gibt, dann merkt man daran, dass es an Einfallsreichtum mangelt.  

Fazit

Leighs Stil zeichnet sich mal wieder durch eine gelungene Kombination aus Szenen mit emotionalen Abgründen und Lebensglück aus. Wer jedoch nach einem Krimi weg vom Standardplot mit etwas Besonderem sucht, dem wird hier etwas fehlen.

Tödliches Leid

Melinda Leigh, Edition M

Tödliches Leid

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