In ewiger Schuld

Serien-Kritik von André C. Schmechta (01.2024) / Bilder: © Netflix Inc.

Düstere Familiengeheimnisse und andere Verbrechen

Ex-Soldatin Maya Stern muss schwere Verluste verkraften. Ihre Schwester Claire und ihr Ehemann Joe Burkett wurden erschossen. Als sie nach der Beerdigung auf einem Video ihrer Überwachungskameras Joe wieder erkennt, beginnt sie mit Nachforschungen. Doch die Polizei hat sie auch bereits ins Visier genommen - als Tatverdächtige.

Und wieder Harlan Coben

„In ewiger Schuld“ ist eine achtteilige Miniserie, die derzeit bei Netflix zu sehen ist. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Harlan Coben (Original: „Fool me once“) und hat einen überaus erfolgreichen Start hingelegt. Von Harlan Coben finden sich bereits einige seiner Thriller als Serie bei Netflix.

Michelle Keegan und Richard Armitage spielen das Ehepaar Maya und Joe, während sich die Detectives Sami Kierce (Adeel Akhtar) und Marty McGreggor (Dino Fetscher) um Aufklärung der Verbrechen bemühen. Schon bald wird klar, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen den Mordfällen gibt.

Es ist ein ordentliches Verwirrspiel, das uns vor dem Bildschirm hält. Denn natürlich werden wir lange Zeit im Unklaren gelassen, mit geheimnisvollen Verstrickungen und familiären Verbindungen der Figuren auf vermeintliche Fährten gelockt. Gelegentlich gerät das etwas diffus und konstruiert. Doch durch immer neue Ereignisse, Rückblenden und Enthüllungen schreitet die Handlung zügig voran. 

Die attraktive Michelle Keegan spielt die selbstbewusste Ex-Pilotin und Mutter einer kleinen Tochter äußerst routiniert, manchmal gar etwas zu glatt. Das wird insbesondere in den Dialogen deutlich. Aber ihre Vergangenheit beim Militär setzt ihr zu und erst spät sollen wir erfahren, warum sie dort unehrenhaft entlassen wurde. Nicht nur der Tod ihres Mannes belastet zudem das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter Judith Burkett - charismatisch gespielt von Johanna Lumley. Sie macht auch ohne große Worte deutlich, wer die reiche Pharma-Familie anführt. Um die Beziehung zu Mayas Schwager steht es hingegen besser. Er steht ihr mit seinen Kindern zur Seite, obwohl er selbst noch mit dem Verlust seiner Frau zu kämpfen hat.

Moderne Hochglanzoptik

Adeel Akhtar und Dino Fetscher sind für mich die heimlichen Stars in der Serie. Ihr Zusammenspiel als ermittelnde Beamten sorgt auch mal für humorvolle Momente. Insbesondere die Figur des Sami Kierce hat gut ausgearbeitete Facetten. Er hat gesundheitliche Probleme, versucht diese im Job und bei seiner Frau zu verheimlichen. Mit dürftigem Erfolg.

David Moore und Nimer Rashed inszenieren „In ewiger Schuld“ in ansprechender, moderner, aber auch typischer Hochglanzoptik. In Sachen Score gibt es solide Kost und natürlich dürfen wirkungsvolle Cliffhanger zwischen den Episoden nicht fehlen.

Fazit:

„In ewiger Schuld“ hätte für meinen Geschmack gerne etwas gestrafft werden können. Die packende Schlussfolge entschädigt jedoch für manche zähere Abschnitte. So ist auch diese Serie nach Vorlage eines Romans von Harlan Coben wieder insgesamt  sehenswert und verspricht ein paar Stunden spannende Unterhaltung.

Bilder: © Netflix Inc.

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