Günther Butkus

»Man sieht es eigentlich diesen kleinen Büchern gar nicht an, was da alles an Vorarbeit geleistet werden muss.«

02.2011 Günther Butkus ist Verleger des Pendragon-Verlags, den er vor dreißig Jahren gegründet hat. Lars Schafft sprach mit ihm darüber, wie man einen Kleinverlag so etabliert, dass er jetzt nicht nur runden Geburtstag, sondern auch einen Deutschen Krimipreis feiern kann.

Krimi-Couch: Herr Butkus, Sie sind Verleger vom Pendragon-Verlag. Und, wenn ich das richtig sehe, hat er dieses Jahr zwei Gründe zu feiern, nämlich zum einen den Deutschen Krimipreis für Frank Göhre und zum anderen seinen 30. Geburtstag.

Günther Butkus: Ja, das ist richtig. [lacht] Meine Güte, für einen selbst ist das irgendwie so weit weg, weil man ja täglich in seiner Arbeit steckt, dann denkt man gar nicht daran. Aber es ist wirklich so. Ja, 1981 habe ich den Verlag gegründet.

Krimi-Couch: Wie kam es denn dazu? Bielefeld ist ja jetzt auch nicht die Hochburg der Kriminalliteratur.

Günther Butkus: Nein, und auch nicht unbedingt eine Verlagsstadt; war es mal, aber nach dem zweiten Weltkrieg dann nicht mehr. Bei mir war es so, dass ich mich über das Lesen schon sehr frühzeitig für Autoren interessiert habe. Ich bin also zu Lesungen gegangen, hatte immer ein Interesse, die Autoren auch kennen zu lernen – wer steckt hinter den Büchern – und habe mich auch immer für Literatur interessiert. Sowohl für Krimis als auch für Literatur, die vielleicht nicht unbedingt auf jedem Tisch in jeder Buchhandlung liegt.

Ich war dann 1980 und auch 1981 auf der Frankfurter Buchmesse und war da bei den kleinen Verlagen, die ich damals spannend fand. Und das hat irgendwie so einen Kick ausgelöst. Das war ein längerer Prozess, man kannte schon Autoren, man kannte ein paar Verlage, man kannte dann diese kleine Verlagsszene, ich war auch in Mainz auf der Mini-Presse-Messe, und damals gab es in Frankfurt auch eine Gegen-Buchmesse. Es hat sich so über ein, zwei Jahre entwickelt. Trotzdem bin ich dann – sagen wir mal – ins kalte Wasser gesprungen, weil ich kein gelernter Buchhändler und auch kein gelernter Verlagsbuchhändler bin. Ich kannte also das Metier nicht, in das ich dann hineingesprungen bin.

Krimi-Couch: Wie hat man sich das vorzustellen, wenn man sagt: »Ich gründe jetzt einen Verlag.« Man hat einen Autoren an der Hand – und dann?

Günther Butkus: Dann geht es darum, den Autoren zu finden, aber das ist vielleicht noch die leichteste Aufgabe. Aber man muss ja auch aus dem Manuskript erstmal ein Buch machen, das ist auch noch gut zu bewältigen. Aber der schwerste Schritt ist eigentlich: Wie schafft man es an den Leser heranzukommen mit seinen Büchern? Tausend Bücher zu drucken ist ja noch ein relatives Kinderspiel, aber das habe ich dann damals auch lernen müssen: Den Schritt in die Buchhandlung hinein. In den frühen 80er-Jahren war das noch weitaus einfacher als heute. Auch als kleiner, unbekannter Verlag war es damals leichter als heute mit einem doch recht gestandenen Programm.

Krimi-Couch: Am Anfang waren Sie eine komplette One-Man-Show?

Günther Butkus: Da war ich eine komplette One-Man-Show, ich habe wirklich alles alleine gemacht. Das ganze Lektorat, die Pressearbeit. Weil ich ja Kontakte zu anderen Verlegern hatte, konnte ich aber auch mal anrufen und sagen: »Wie läuft das eigentlich mit dem Vertrieb?«. Dann hieß es: »Du musst Vertreter haben«. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir Vertreter zuzulegen. »Du musst eine Auslieferung haben.« Ich habe ein bisschen davon profitiert, dass ich schon ein paar Kontakte hatte und habe mich dann aber in relativ kurzer Zeit in dieses Geschäft reingearbeitet: Was ist ein Barsortiment, was ist ein Vertreter, was ist eine Verlagsauslieferung, was ist ein Großhändler? Diese Geschichten. Das musste man sich schon schnell erarbeiten.

Krimi-Couch: Ursprünglich kommen Sie aus welcher Branche?

Günther Butkus: Ich habe eigentlich mal Erzieher gelernt und dann auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur gemacht. Ich habe Literatur studiert und schon sehr früh – noch während des Studiums – mit dem Verlag angefangen. Schließlich habe ich mich dann auch für den Verlag entschieden und gegen eine literaturwissenschaftliche Karriere, wenn ich denn überhaupt so eine gehabt hätte. Ich habe mich für die Bücher und für das Selbermachen entschieden.

Krimi-Couch: War da irgendwie auch mal ein kommerzieller Gedanke dabei? Wirklich damit Geld verdienen zu wollen? Oder ist das ein Liebhaber-Projekt?

Günther Butkus: In den ersten Jahren habe ich – glaube ich – viel zu wenig daran gedacht, dass sich das, was Spaß machen muss, eigentlich auch rechnen sollte. Das ist auch gar kein Widerspruch, wenn man sozusagen die Bücher macht, von denen man überzeugt ist. Trotzdem muss man es ja auch für seine Autoren schaffen, dass die Bücher erfolgreich werden. Es gab dann schon mal so einen Punkt nach fünf, sechs Jahren, wo ich mir gesagt habe: Wenn du jetzt nicht so gut arbeitest, dass du wirklich davon leben kannst und dass du auch Sachen abgeben kannst. Dass du dir zumindest freie Mitarbeiter suchen kannst: Entweder du packst es, oder du lässt es. Und dann hat das noch mal so ein bisschen Ehrgeiz aus mir rausgeholt, es wirklich zu schaffen. Den Punkt habe ich ja heute auch. Ich bin keine One-Man-Show mehr, ich habe ein paar freie Mitarbeiter und es trägt sich auf jeden Fall, also, es ist ja nicht so, dass wir da von roter Zahl in rote Zahl stolpern. Dann würde es auch wirklich keinen Spaß machen.

Krimi-Couch: Wie viele sind Sie jetzt mittlerweile?

Günther Butkus: Wir sind schon – außer mir – immer vier Leute, die sich bestimmte Bereiche teilen: die Presse, der Vertrieb, Lektorat und Herstellung. Keiner, der in der Buchhandlung ein fertiges Buch sieht, kann überhaupt nachvollziehen, wie viele Schritte wirklich notwendig sind, bis ein Buch das ist, was man dann in den Händen hält. Es ist ja ein unglaublich arbeitsintensiver Prozess, alleine die ganzen Lektorats- und Korrekturschritte, die ganze Pressearbeit und die Vertriebsarbeit. Das ist schon sehr, sehr arbeitsintensiv und das sieht man eigentlich diesen kleinen Büchern gar nicht an, was da alles an Vorarbeit geleistet werden muss. [lacht]

Krimi-Couch: Heißt das, dass Sie dann trotzdem immer noch aussuchen, wer bei Ihnen erscheint?

Günther Butkus: Das auf jeden Fall. Ich glaube, dass das ja auch der Reiz eines kleinen Verlages ist, dass man sagt: Natürlich wollen wir uns auch einen gewissen Erfolg erarbeiten. Aber es kommt dann irgendwann die Entscheidung, ob man noch mehr wachsen will, oder nicht. Das will ich zum Beispiel nicht. Ich möchte gerne in diesen kleinen Strukturen bleiben, überschaubare Strukturen, weil ich auch gar nicht den Ehrgeiz verspüre, dass man sagt: Jetzt sind wir fünf und nächstes Jahr sind wir zehn. Das möchte ich gar nicht. Ich möchte irgendwie klein bleiben und in dem Bereich unter all dem Druck, den man hat, trotzdem versuchen, ein individuell geprägtes Programm zu machen. Sich die Autoren zu suchen oder anzusprechen und eigene Ideen zu entwickeln. Dass man sich bei all der vielen Arbeit treu bleiben kann, das möchte ich schon erreichen, ja.

Krimi-Couch: Wie würden Sie das Profil von Pendragon beschreiben? Sie haben ja nicht nur Krimis, sondern auch Literatur – ob der Unterschied jetzt gemacht werden muss, sei mal dahingestellt. Deutsche Krimis, auch die Shaft-Reihe, Robert B. Parker …

Günther Butkus: Der Schwerpunkt liegt bei den deutschsprachigen Krimis. Aber auch ein paar amerikanische Sachen, also Shaft und Robert B. Parker. Bei beiden Autoren sieht man so ein bisschen, dass ich auch Interesse habe, Autoren wiederzuentdecken oder wieder zurückzuholen, die eigentlich schon weg waren aus dem Literaturbetrieb. Parker war natürlich nie so weit weg, aber Ernest Tidyman war ja eigentlich völlig weg und die sieben Shaft-Bände, die wir jetzt haben, die gibt es noch nicht mal in Amerika. Ich glaube, wir sind der einzige Verlag, der überhaupt weltweit diese kleine Reihe mit sieben Bände komplett hat. Das ist dann auch der Ehrgeiz, dass ich denke: Mensch, dieser Autor, wenn ich mich für den begeistern kann, dann will ich auch viel für ihn tun. Dann reizt mich das. Oder bei Max von der Grün, wo wir die Werkausgabe gemacht haben. Der war vorher eigentlich auch weg. Das heißt also, ich bin schon ein Verleger, der – wenn er sich denn für einen Autor entschieden hat – auch versuchen will, alles für ihn hinzubekommen.

Krimi-Couch: Wie viel Arbeit steckt denn wirklich bei Ihnen persönlich dahinter? Sind das zwanzig Stunden am Tag, die Sie sich damit beschäftigen?

Günther Butkus: Auch wenn es fast schon so ein bisschen überspitzt klingt, aber es ist schon so: Man ist eigentlich nie mit der Arbeit fertig. Und es ist auch nicht so, dass ich sagen würde, ich fange morgens um 9 Uhr an und um 17 Uhr ist jetzt Schluss. Dann mache ich vielleicht eine Pause, aber danach geht es halt abends wieder los. Wobei ich das jetzt selten als Belastung empfinde. Klar, wenn es Sachen sind, die man überhaupt nicht gerne machen will. Die Leute denken immer: In einem Verlag geht es nur ums Kreative, es geht nur um Literatur und um Lektorat. Das wäre schön. [lacht] Aber auch hier ist die Kreativität der kleinere Teil der Arbeit. Es muss auch hier unglaublich viel Verwaltung erledigt werden und das macht auch nicht immer Spaß.

Krimi-Couch: Wie sieht es mit dem Lesen von Manuskripten aus? Macht Ihnen das Spaß oder kriegen Sie auch manchmal Sachen, wo sie denken, das geht gar nicht?

Günther Butkus: Ja, es ist so, dass wir am Tag vier, fünf Manuskripte kriegen. Selbst bei unserer Größe sind es in der Woche mindestens dreißig und im Monat mindestens auch mal zweihundert. Im Jahr sind es zwischen zwei- und dreitausend. Da kann man sich ja vorstellen, dass man auch nicht jedes Manuskript tatsächlich von vorne bis hinten lesen kann.

Das heißt, wir lesen alle mal rein, und hoffen, dass man schnell erkennt, ob etwas Qualität hat, oder nicht. Und bei vielen Sachen erkennt man es auch sprachlich, dass einfach die Dialoge schlecht sind, oder dass der Plot schlecht ist. Oder sagen wir mal so: Als Mankell damals diesen großen Erfolg hatte, haben wir nur Serien bekommen. Da hat der Autor geschrieben: Ich habe zwei geschrieben und sieben geplant, können Sie alles sofort haben. [lacht] Das färbt dann manchmal ab.

Oder als die Pathologen plötzlich »in« waren, kriegten wir lauter Pathologenkrimis angeboten. Wobei ich nicht sagen will, dass uns nicht vielleicht doch mal etwas entgeht. Das mag schon sein. Aber es ist schon so, dass vieles nicht so professionell ist. Der Drang zu schreiben ist anscheinend immer noch sehr groß. Und ich bin manchmal überrascht, wenn Autoren anrufen und fragen, warum er denn jetzt nicht angenommen wurde. Ich frage dann, welche zehn Krimis er denn zuletzt gelesen hat und was in daran überzeugt hätte. Darauf kommt oft gar nichts. Ich will nicht sagen, dass das alle Autoren sind, aber es gibt tatsächlich erstaunlicher- und erschreckenderweise viele Krimiautoren, die selbst kaum Krimis lesen. Das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Ist aber so.

Krimi-Couch: Sie haben gesagt, sie konzentrieren sich auf deutschsprachige Krimis, Schrägstrich Regionalkrimis?

Günther Butkus: Das auch. Es ist eine Mischung. Wir haben einerseits die bundesweit angelegten Krimis: Zum Beispiel den Neuen von Mechtild Borrmann oder von Hans Helmich. Aber dann gibt es auch die Krimis, die sozusagen vor der Tür spielen. Das hat seinen Reiz, weil man plötzlich merkt, dass man sowohl mit den Lesern, als auch mit den Journalisten und Buchhändlern, auf einer ganz anderen Ebene zusammen ist. Nicht nur räumlich, sondern auch thematisch enger zusammen. Es ist etwas anderes, es ist eine andere Arbeit. Und das macht es uns im Verlag manchmal leichter. Weil man natürlich den Journalisten ganz anders packen kann. Oder man kann auch den Buchhändler ganz anders packen, wenn man sagt : … spielt vor deiner Haustür. Aber ich merke schon, dass die Leser nicht jeden Regionalkrimi lesen wollen. Man kann denen auch kein X für ein U vormachen, wenn man nur topografisch einige Orte reinbringt und meint, das reicht jetzt. Das ist nicht so.

Krimi-Couch: Auf den Regionalkrimi-Zug sind ja in letzter Zeit auch die Großverlage aufgesprungen, also Goldmann, Piper ganz stark.

Günther Butkus: Sogar S.Fischer jetzt.

Krimi-Couch: Spürt man…

Günther Butkus: Und das spürt man schon. Zum Beispiel haben wir ja einige Chiemgau-Krimis, und die von dem Roland Voggenauer und Wolfgang Schweiger laufen auch ganz gut. Aber jetzt ist es wirklich so, dass – nachdem Piper diesen großen Erfolg hatte, und S. Fischer plötzlich auch irgendwelche Alpenkrimis macht- man merkt, dass der Platz in den Buchhandlungen begrenzt ist. Man merkt schon, dass es jetzt schwieriger wird, mit seinen Titeln noch den Weg auf die Tische zu finden. Weil, wenn ein Buch nur im Regal steht, dann sieht’s ja eigentlich keiner. Dann muss man schon konkret sagen: Ich such den neuen Schweiger oder ich such den neuen Voggenauer. Das macht sich schon etwas bemerkbar in den Buchhandlungen, weil die Fläche ja nicht größer wird. Und wenn das Angebot größer wird, wird es etwas schwieriger. Aber wir haben den Weg für unsere Bücher noch immer gefunden.

Krimi-Couch: Wie schwierig ist es, bei der großen Konzentration auf dem Buchmarkt – mit Thalia als Platzhirsch – da als Pendragon-Verlag reinzukommen?

Günther Butkus: Wenn man als Leser in eine Mayersche oder in eine Thalia geht, sieht man leider eben nicht ob der Fülle des Programms, dass hier schon eine Vorauswahl stattgefunden hat. Man denkt ja, mein Gott, hier werde ich erschlagen, weil wir in Deutschland halt diese Büchervielfalt haben. Aber es ist eine ziemlich starke Selektion, die da schon stattgefunden hat. Und oftmals ist es leider so, dass in diesen Buchhandlungen nicht mehr die Leute, die da Bücher einkaufen sagen: Ahja, der Pendragon hat einen neuen Göhre gemacht oder den Blettenberg, den nehme ich auf jeden Fall. Es gibt schon Beschränkungen, und bestimmte Verlage mit einem gewissen Umsatzvolumen pro Jahr werden dann eher eingekauft als andere. Das heißt, da entscheidet dann manchmal auch der Umsatz des Verlages und nicht die Qualität des Programms.

Krimi-Couch: Sehen Sie in Zukunft Chancen für die Klein-Verlage? E-books, Internet-Buchhandlungen, Literaturportale wie die Krimi-Couch …Welche Bedeutung hat das Internet?

Günther Butkus: Das merken wir sehr stark. Vor ein paar Jahren hatte der Internetbuchhandel einen Anteil von fünfzehn Prozent. Da war der stationäre Buchhandel noch relativ gelassen. Mittlerweile ist es fast schon 50/50, dass also die Hälfte des Buchumsatzes wirklich schon über das Internet läuft. Da bieten natürlich die Foren wie zum Beispiel die Krimi-Couch eine Möglichkeit, wo dann der Krimi-Leser wirklich gucken kann, was es so gibt. Und wenn der Buchhändler vor Ort nicht gut genug sortiert ist, dann klickt er eben den im Internet an. Der Buchhandel muss sich wirklich überlegen, ob er sich da nur im Mainstream bewegen will. Dann wird er irgendwann rechts und links überholt, und das bringt ihm eigentlich nichts.

Die Community im Internet ist für uns kleine Verlage extrem wichtig, und deshalb engagieren wir uns ja auch – sagen wir mal – bei facebook. Wenn es auch nur kleine Schritte sind, dass wir da sind. Oder dass es auch inzwischen alle – ich glaube schon 60 – Pendragon-Titel und fast alle Krimis als e-book gibt. Das haben wir auch gemacht.

Krimi-Couch: Ist denn eine große Backlist überhaupt wichtig für einen kleinen Verlag? Oder dem Autor wirklich das Gefühl zu geben: »Ich sorge dafür, dass die Titel lange erhältlich sind«?

Günther Butkus: Für den Autor ist es extrem wichtig. Für ihn ist es das Schlimmste, was ihm passieren kann, wenn nach ein paar Jahren sein Buch weg ist. Es ist schon schwierig das Buch dann bei einem anderen Verlag unterzubringen. Das gelingt eigentlich nur, wenn für den Autor eben der Knoten platzt und er großen Erfolg hat, dann wird natürlich alles wieder auf den Markt gebracht. Ansonsten ist so ein Buch oft viele Jahre weg. Das ist für einen Autor natürlich schlimm.

Aber auch für einen Verlag ist es so, dass ein Buch manchmal jahrelang schläft und dann doch noch eine Lizenz verkauft, oder dass plötzlich doch eine Bewegung reinkommt. Das heißt also, so eine Backlist ist auch etwas was man braucht, um nach außen sichtbar zu sein. Nicht zu sagen, wir wechseln jetzt alle zwei Jahre die Autoren und dann sind die Bücher weg. Sondern man will ein bisschen das zeigen, was man hat. Es steckt auch Potential darin, auch wenn es manchmal gar nicht so schnell kommt. Gerade auch im e-book-Bereich, da wissen wir heute alle noch nicht genau, wo es hingeht. Es kann sich aber sehr stark entwickeln. Ich habe von einigen Verleger-Kollegen gehört, dass alte Titel, die sich als Buch kaum noch verkaufen, zum Beispiel bei Audible sehr hohe Downloadzahlen haben. Das ist erstaunlich. Das könnte man ja dann nicht verkaufen, wenn man die Rechte nicht mehr hätte.

Krimi-Couch: Dann kommt ja noch einiges an Arbeit auf Sie zu. Dieses Jahr wird aber erstmal ein bisschen gefeiert, oder?

Günther Butkus: Ja, unbedingt. Ich konnte jetzt noch nicht nach Hamburg fahren, aber ich will das mit Frank [Göhre] auf jeden Fall nachholen. Im April sehen wir uns dann in Hamburg. Das ist natürlich schon für alle so eine Motivation. Das muss man schon sagen, es baut einfach auf. Und so ein bisschen Bestätigung kann ja jeder gebrauchen.

Das Interview führte Lars Schafft im Februar 2011.

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