BEHIND THE DOOR
Episode 4

Treu ist die Rache

Ein grausiger Fund auf dem Areal eines abgelegen Mietgaragenhofes: In einer der hintersten Garagen, die in der Nähe eines Eisenbahngleises liegt, findet eine Gruppe Jugendlicher neun kleine Einmachgläser, in denen jeweils ein menschlicher Finger steckt.

Kommissar Walprecht geht an einem frühen Novemberabend auf die Garage zu, die mit ihrer blassgrauen Farbe und den deutlichen Abnutzungsspuren zum trüben und kalten Wetter passt. Die drei Jugendlichen stehen mit den Händen in den Hosentaschen und gesenktem Kopf vor dem geöffneten Garagentor und hören Walprechts Kollegin von der Spurensicherung zu.

Als Walprecht näherkommt, hört er noch, wie einer der Jugendlichen sagt: „… wir dachten es sind vielleicht Scherzartikel. Die, die es auch immer zu Halloween gibt…“ Die Kollegin entdeckt den Kommissar, nickt den Jugendlichen zu und geht einen Schritt auf Walprecht zu. „Die haben einen ganz schönen Schreck bekommen. Lungerten hier aus Langeweile rum und haben zwei Garagen aufgebrochen. Wir können bestätigen, dass es echte Ringfinger sind. Von neun verschiedenen Männern unterschiedlichen Alters. Viel mehr können wir noch nicht sagen – ach ja, bei den meisten ist der Ehering auch noch dran.“ 

Zusammen mit seiner Kollegin betritt Walprecht die kleine, dunkle Garage. Es riecht muffig, aber nicht so, als wäre schon seit langer Zeit niemand mehr hier gewesen. Walprecht will den Lichtschalter betätigen. „Sicherung ist rausgeflogen. Wir müssen uns mit Taschenlampen helfen, hier.“ Walprecht bekommt von seiner Kollegin eine Stabtaschenlampe in die Hand gedrückt.

Die Spurensuche beginnt!

Einfach ins Bild klicken und umschauen. Findest Du die Hinweise und eine heiße Spur?

Spur 1 eingeben.

Super! Du hast eine erste wichtige Spur entdeckt!

Als Walprecht gerade den Vorhang zur Seite zieht, trifft die Spurensicherung ein und stellt zusätzliche Lichtquellen auf. Endlich ist deutlich mehr in der Garage zu sehen. Walprecht und seine Kollegin schalten ihre Lampen aus. Im Licht der Scheinwerfer schaut das Ermittlerteam auf das, was sich hinter dem Vorhang verborgen hat. Schaue Dich nach neuen Hinweisen um!

Spur 2 eingeben.

Klasse! Das ist die heiße Spur!

Als Walprecht am ehemaligen Gasthaus „Waldestreu“ in einem kleinen Waldstück eintrifft, wird er sofort zu einem Polizeiwagen mit zwei Beamten und zwei Frauen geführt – eine von ihnen Beate Stenzel. Es hat nicht lange gedauert, bis ihr Name auch als Mieterin der Garagen bestätigt wurde. Die andere Frau ist dem Kommissar noch nicht bekannt, doch das soll sich ändern. Etwas weiter entfernt steht neben zwei weiteren Polizeibeamten ein sichtlich geschockter Mann – Robert Stenzel. Er sollte offenbar das nächste Opfer werden.

Auf dem Revier nimmt Walprecht mit seiner Kollegin die Verdächtige Beate Stenzel ins Kreuzverhör. Immer wieder verstrickt sie sich in Widersprüche. Schließlich stiert sie verbittert, mit eisiger Mine auf die Wand im Verhörraum und gesteht:

Sie arbeitet schon lange als Sekretärin im Detektivbüro „Grimmberg & Gangelt“. Kurz „G&G“. Spezialisiert hat sich das kleine Büro auf die Entlarvung von untreuen Ehemännern und -Frauen. Beate Stenzel führt die Akten zu allen Fällen penibel genau. Sie sieht so allerhand, das muss sie gestehen, darf aber nicht darüber sprechen. Nur mit den armen „Opfern“ des widerwärtigen und feigen Betruges. Meist sind es verzweifelte Ehefrauen, die Beate Stenzel im Büro mit einem heißen Kaffee und etwas Likör zu beruhigen versucht.

Sie ist froh, dass sie mit ihrem Robert Glück hat. Er würde so etwas nie tun. Denkt sie. Doch eines Tages, wie der Zufall es so will, sieht sie auf einem Foto, das sich eigentlich auf ein anderes Paar fokussieren sollte, im Hintergrund ihren Robert mit einer fremden Blondine. Sie stellt sofort Nachforschungen an. Nach den vielen Jahren bei G&G weiß sie, wie das geht.

Schnell wird ihr Verdacht bestätigt. Robert trifft sich regelmäßig, wenn sie ihn in seinem Hobbyhaus auf dem alten Anwesen seiner verstorbenen Tante Linda vermutet, mit dieser … Beate fehlen die Worte für ihre Enttäuschung und ihre Wut.

Sie will Robert zunächst mit den Beweisen konfrontieren, doch Rieke, eine andere Betrogene, äußert eines Tages wütend: „Sie sollten alle den Finger verlieren, an dem sie so verlogen ihren Ehering tragen! Und am besten noch viel mehr.“

Es wird ein langer Abend. Die beiden Frauen treffen sich mit weiteren Betrogenen. Gemeinsam hecken sie einen schrecklichen Plan aus: Unter dem Vorwand, dass man ihnen gegen ein gewisses Honorar noch mal aus der Patsche helfen würde, sodass ihre Frauen nichts von ihren Seitensprüngen erfahren würden, werden die untreuen Ehemänner in das abgelegene Waldstück zum ehemaligen Gasthaus „Waldestreu“ gelockt. Hier werden die Opfer mit einem schweren Narkotikum betäubt und erstickt. Jedem der Untreuen schneiden sie den Ringfinger ab und stellen diesen stolz in einem Einmachglas in das Regal in der Garage. Als sie neun zusammen haben – es sind mit ihr zusammen insgesamt zehn betrogene Frauen – fehlt also nur noch einer …

Zum Glück entdecken die Jugendlichen vorher noch die makabre Sammlung, so dass der untreue Robert noch einmal Glück gehabt hat. Als Beate erfährt, dass sie aufgeflogen ist, ärgert sie sich nur über eins: Dass Robert nicht der erste war.

Ende

 

 

Diese Geschichte ist frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Orten, Ereignissen oder Personen sind rein zufällig.

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