Kaltblut

  • Niemeyer
  • Erschienen: Januar 2013
  • 7
  • Hameln: Niemeyer, 2013, Seiten: 320, Originalsprache
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Maria Kusnierz
30°1001

Krimi-Couch Rezension vonDez 2013

Leider so flach, wie das Land in dem er spielt

Gerrit Kerkhoff, Hauptkommissar der Polizei, ermittelt in einem Mordfall, der dieselbe Handschrift trägt, wie der Fall eines Pferderippers, der in der Gegend sein Unwesen treibt.

Was zunächst, wenn man von teilweise groben sprachlichen Schnitzern absieht, ganz ordentlich und spannend mit einer Geschichte in Buenos Aires beginnt, flaut schnell ab und eine Enttäuschung folgt auf die nächste. Die beiden Handlungsstränge, "Buenos Aires" und "Esens" finden nicht zueinander. Es macht den Anschein, dass auch der Autor dies gemerkt hat und deswegen Buenos Aires gegen Ende so sehr vernachlässigt, dass sich der interessierte Leser fragt, warum er eigentlich damit angefangen hat. Denn auch ohne diese Nebenstory ist der Hauptplot verständlich und vor allem vollständig.

Die einzelnen Personen werden grob angerissen, bleiben jedoch oberflächlich gezeichnet und ein tieferes Eindringen seitens des Lesers wird so nahezu unmöglich gemacht. Figuren werden scheinbar schnell hinzugedichtet, damit der Plot seinen geplanten Verlauf nehmen kann. Die Verbrechenssachlage ist dem geübten Krimileser schnell klar und  jegliche Versuche, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken, verlaufen im Sande.

Hinzu kommt die enervierende Überbedienung des Klischees "Ostfriesland/Ostfriese" und die logistisch kaum zu bewältigende Menge an Wegstrecke, die der eine oder andere Handlungstragende innerhalb kürzester Zeit zurücklegt.

Alles in allem handelt es sich bei Kaltblut um einen bemüht "ostfriesischen" Krimi, der mit fühlbar viel leidenschaftlichem Wollen, aber leider ohne ausreichend handwerkliches Können geschrieben ist.

Deshalb leider nur böige 30°.

Kaltblut

Manfred C. Schmidt, Niemeyer

Kaltblut

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