5 Tage im Sommer

  • Rowohlt
  • Erschienen: Januar 2005
  • 29
  • New York: Onyx, 2004, Titel: 'Five Days in Summer', Seiten: 304, Originalsprache
  • Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2005, Seiten: 312, Übersetzt: Teja Schwaner
  • Augsburg: Weltbild, 2006, Seiten: 318
  • Freiburg im Breisgau: Audiobuch, 2008, Seiten: 6, Übersetzt: Johannes Steck
5 Tage im Sommer
5 Tage im Sommer
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Jörg Kijanski
35°1001

Krimi-Couch Rezension vonJul 2006

Ein Krimi nach Baukastensystem

Emily Parker macht mit ihrer Mutter Sarah und den Kindern David, Sam und Maxi Urlaub in Cape Cod, während ihr Mann Will in New York arbeitet. Als Emily an einem Tag nicht von ihrem Einkauf zurückkommt, schaltet Sarah die Polizei ein. Will fährt sofort zu seiner Familie und muss später auf der Polizeiwache feststellen, dass man dort die Vermisstenanzeige nicht allzu ernst nimmt. Der für sein Buch recherchierende und daher zufällig anwesende Ex-FBI Special Agent John Geary ist jedoch sofort alarmiert, da der Tag von Emilys Entführung der 3. September ist. Bereits seit 1973 entführt ein Serienmörder alle sieben Jahre eine junge Mutter, um fünf Tage später ihren Sohn zu entführen. Von den Kindern fehlt bis heute jede Spur. Lediglich die vor sieben Jahren zuletzt entführte Frau tauchte wieder auf, hat jedoch seitdem kein Wort mehr gesprochen...

Kate Peppers Debütroman bietet äußerst kurzweilige Unterhaltung und kann problemlos an einem Tag gelesen werden, zumal es an Passagen mangelt, an denen man zwecks Nachdenkens einmal innehalten müsste. Was dem oben kurz anskizzierten Plot dann folgt, ist erst einmal lange Zeit gar nichts, dann - wie sollte es anders sein - die Jagd auf einen Verdächtigen (der natürlich nicht der gesuchte Serienkiller ist) bis hin zu einem "atemberaubenden" Show-Down, mit dem Kate Pepper den bis dahin noch leidlich akzeptablen Eindruck ihres Debüts nachhaltig schwer beschädigt.

Ein Verdächtiger verschwindet sang- und klanglos von einer Zeile zur nächsten, um erst am Ende des Romans genauso urplötzlich wieder zu erscheinen. Ein kleiner Junge mutiert zum Star des Romans und stellt sich dem Kampf (im wahrsten Sinne des Wortes) mit dem gesuchten Serienmörder. Ja, so sind Kinder nun einmal, mut- und furchtlos, ein Vorbild für alle Action-Kino-Stars. Um diese grausligen Aussetzer zu komplettieren wird zudem noch eine Lösung aus dem Hut gezaubert, die zwar in den letzten Jahren bei Serienkiller-Storys geradezu inflationäre Ausmaße annimmt, aber hierdurch auch im vorliegenden Fall nicht besser wird. Ach, Sie wollen selber erraten, wer der Täter ist. Nein, das dürfte wohl nicht funktionieren.

Kate Pepper glänzt in ihrem Debüt immer (nur) dann, wenn sie die Auswirkungen von Emilys Entführung auf deren Familie aufzeigt. Der aus den Fugen zu geraten drohende Mirkokosmos "Familie" wird gut dargestellt, wenngleich der Eindruck entsteht, dass die Autorin sich von den Romanen ihrer Kollegin Patricia MacDonald hat beeinflussen lassen.

Die Idee des Plots ist durchaus viel versprechend, die Umsetzung und insbesondere das Finale (wie aufgezeigt) jedoch völlig enttäuschend. So entsteht ein Krimi nach Baukastensystem, den man nur allzu oft schon gelesen hat und der leider keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

5 Tage im Sommer

Kate Pepper, Rowohlt

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