Das Deichopfer

  • Lermann
  • Erschienen: Januar 1993
  • 3
  • Mainz: Lermann, 1993, Seiten: 148, Originalsprache
  • München: Econ & List, 1999, Seiten: 148, Originalsprache
  • Berlin: Ullstein, 2005, Seiten: 148, Originalsprache
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Sabine Reiß
72°1001

Krimi-Couch Rezension vonNov 2005

Mehr historischer Roman als Krimi

Der Aberglaube steht im Mittelpunkt der Geschichte um den jungen Deichbauer Bahne Andresen, der mit neumodischen Ideen über den Deichbau seinen Dienstherren, den Deichgrafen, sehr verärgert. Zwar stammt die im wahrsten Sinne des Wortes bahnbrechende Bauweise nicht von dem jungen Mann selbst, sondern von den Holländern, doch Peter Eckermann, ein harter und ungerechter Mann, der sich darüber hinaus viele Feinde in der Gegend gemacht hat, kann nicht verwinden, dass ein Untergebener ihm widerspricht.

Als der alte Deich in der Nähe seines Hofes durchstochen wird und das Meer seine Felder überflutet, sucht er einen Sündenbock. Er nutzt die Dienste des Spökenkiekers Boy Spuk, der vorgeben soll, er hätte eine Vorhersehung gehabt, dass der neue Deich nur halten wird, wenn etwas Lebendiges eingegraben würde. Seine flammende Rede vor den Arbeitern deutet in die gleiche Richtung. Bahne Andresens Leben ist in Gefahr.

Man merkt den Schilderungen der Autorin an, wie sehr sie die Region Friesland liebt, wo Mensch und Meer in Einheit leben und miteinander um ihren Lebensraum ringen. Ihre Darstellung des Lebens im 17. Jahrhundert erscheint authentisch und birgt einige interessante Details in sich. Insgesamt ist die Geschichte mit ihren 148 Seiten schnell und leicht zu lesen, obwohl die Schrift recht klein ist. Obwohl man eine Novelle nicht an ihrem Umfang messen sollte, könnte man "Das Deichopfer" durchaus als eine solche bezeichnen, vielleicht auch als Kurzroman.

Wo Kari Köster-Lösche bei ihrem Krimi "Mit der Flut kommt der Tod" schon einen Schritt weiter geht und ihren Deichbauinspektoren einen Mordfall untersuchen lässt, bleibt sie mit der Geschichte "Das Deichopfer" noch in den Gefilden des historischen Romans, auch wenn Lebensgefahr und Mord eine kleine Rolle spielen. Wer es spannend mag, dem sei der eben erwähnte Krimi empfohlen, aber auch hier wird kurzweilige Unterhaltung geboten.

Das Deichopfer

Kari Köster-Lösche, Lermann

Das Deichopfer

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