Sherlock Holmes - Der Lumpensammler von Paris

In einem weiteren geheimen Fall des Meisterdetektivs sind Sherlock Holmes und sein Freund und Chronist Dr. John H. Watson auf eine Einladung von Monsieur Beaumont nach Paris gereist. Diese Einladung war natürlich nicht nur aus reiner Freundschaft zu Sherlock Holmes und aus der Freude ihn wiederzusehen, sondern hat mit einem äußerst merkwürdigen Fall zu tun.

Beaumont berichtet Holmes und Watson vom Verschwinden seines Sohnes Maurice. Dieser hatte vor gut zwei Jahren die schöne Louna während einer Kur getroffen und sich sofort in diese verliebt. Das Paar war so glücklich, so dass sie nach einigen Nachforschungen des Vaters zu Lounas Absichten und Finanzen, schon nach kurzer Zeit geheiratet haben.

Drei seltsame Fälle für Sherlock Holmes

Kurz nach der Hochzeit veränderte sich die Situation aber rapide und Louna distanzierte sich von Maurice und wurde abweisend zu ihm. Im gemeinsamen Haus gingen nun zwielichtige Künstler ein und aus und es schien so, dass Maurice mit dieser Situation mehr als unglücklich war. Als Konsequenz ist Maurice nun auf Weltreise gegangen, um den Kopf wieder frei zu bekommen. So die Aussage von Louna.

Monsieur Beaumont glaubt dieses natürlich nicht und nun, da über ein Jahr vergangen ist und sich sein Sohn immer noch nicht bei ihm gemeldet hat, vermutet er sogar, dass Louna ihn getötet hat oder in kürzester Zeit töten möchte. Aus genau diesem Grund benötigt er nun die Hilfe von Holmes und Watson.

Gleichzeitig müssen sich Holmes und Watson aber noch mit einem anderen Fall befassen, da ein junger Mann erfahren hat, wo sich der Detektiv im Moment befindet. Mit dessen Hilfe möchte er  den Namen seines Vaters wieder reinwaschen. Dieser Vater war Geldkurier und hat angeblich eine große Menge an Geld gestohlen, bevor er sich selbst auf dem Dachboden der Bank erhängt hat. Von dem Geld fehlt aber bisher jede Spur.

Und dann wäre da natürlich auch noch der Mord an dem Lumpensammler von Paris, der mit allem irgendwie Zusammenzuhängen scheint.

Neue Fälle aus den Geheimarchiven des Meisterdetektivs

Mit der Geschichte „Der Lumpensammler von Paris“ veröffentlicht Titania Medien den zweiten Band der Buchadaption der überaus beliebten Hörspielreihe „Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“. Ebenso wie die Hörspiele, befasst sich diese Buchreihe mit Geschichten aus dem Sherlock Holmes Kosmos, die „entweder zu brisant waren, oder bei denen die Beteiligten zuerst einmal darum gebeten haben die Ermittlungen des Meisterdetektivs nicht zu sehr in der Öffentlichkeit breit zu treten“ – so die Aussage Dr. Watsons, dem Autor dieser Geschichten.

Natürlich ist dieses Prinzip der Erzählung ein gut gewähltes Stilmittel, da man dieses immer weiter ausdehnen und immer neue bisher unbekannte Geschichten aus dem Sherlock Holmes Kosmos spinnen kann. So auch diese Geschichte aus der Feder von Amy Onn – nach Motiven von Sir Arthur Conan Doyle, die ihre Leser/innen an einigen Stellen wieder gehörig aufs Glatteis führt. Denn, wie sollte es anders sein - nur ein Sherlock Holmes kann das Rätsel lösen und hat dieses eigentlich auch schon im Gespräch mit Monsieur Beaumont gemacht.

Neu dagegen ist, dass es neben Sherlock und seinem Bruder (und eventuell der durch die Jugendromane und der zwei Netflix Filme bekannten Schwester Enola) nun noch einen weiteren Holmes gibt, der plötzlich auf der Bildfläche auftaucht. Mit Montgomery Holmes wird der Neffe von Sherlock in dieses Universum eingeführt, der durch seine Rolle als argloser Junggeselle maßgeblich zur Aufklärung dieses Falles beigetragen hat.

So weit, so gut. Wenn man aber schon im Besitz des gleichnamigen Hörspiels ist, dann ist diese Geschichte nichts neues. Hierbei handelt es sich wirklich „nur“ um eine Romanfassung der Hörspielgeschichte. Genau das ist ein marketingtechnisch sehr geschickter Schachzug. Titania Medien gelingt es dadurch nämlich ihren Hörspielkosmos auch für Holmes Fans zu öffnen, die nicht so gerne Hörspiele hören. Damit erreicht man einen völlig neuen Markt, den man vorher leider außen vor lassen musste.

Fazit

„Der Lumpensammler von Paris“ ist eine gut erzählte Geschichte aus der Reihe „Sherlock Holmes – Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ Zwischenzeitlich war diese Geschichte aber besonders verworren, da drei Fälle auf einmal aufgeklärt wurden. Diese hingen aber alle irgendwie miteinander zusammen und natürlich gelingt es Holmes diese zu lösen, so dass wir uns auf weitere Abenteuer freuen dürfen.