Für alle Fälle Murphy - Folgen 1 & 2
- Contendo
- Erschienen: März 2025
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Eine neue Cozy-Crime-Reihe.
Der rührige Verlag Contendo Media unter der Leitung von Christoph Piasecki legt mutig eine neue Cosy-Crime-Reihe auf: Für alle Fälle Murphy. Contendo verspricht „britischen Charme, witzige Dialoge und spannende Fälle“. Die inzwischen erwachsene Gruppe der Fragezeichen-Kids, erfolgreiche britischen Fernsehreihen lassen auf einen Erfolg hoffen.
Das Setting
Spielort ist ein an der Küste Englands liegende, beschaulicher Ort. Alles spielt in der Gegenwart, dennoch wirkt, wie im echten England, manches aus der Zeit gefallen, was auch den Charme dieser Reihe ausmacht. Protagonisten sind Angela Murphy, eine junge Frau, die gerade ihren Job als Vertrauenslehrerin in der Großstadt London aufgegeben hat, und der etwas langsame Zeitungsbote Colin als Sidekick. Angela ist keine Detektivin, sondern rutscht in seltsame Fälle hinein.
Episode 1 Leichen leben länger
Angela Murphy gibt ihren Job als Vertrauenslehrerin auf und zieht in ihr Heimatdorf an der Küste. Beim Ginger und Spice-Festival bewirbt sie sich mit einem selbstgebackenen Lebkuchen und wird sogar Siegerin. Doch leider stirbt der Bürgermeister nach der Verkostung ihres Kuchens. Oder nicht? Jedenfalls ist seine Leiche verschwunden.
Episode 2 Der Club der toten Gärtnerinnen
Der wohltätige Verein reicher Frauen „Secret Garden“ lädt zur Feier ein. Der Garten rund um die verfallene Abtei wurde durch den Verein wieder in Stand gebracht. Der Verein spendiert sogar eine neugeschaffene Büste. Als diese feierlich enthüllt wird, findet sich an ihr eine Leiche: angenagelt. Die Dame war Mitglied im Verein. Besteht ein Zusammenhang zum Überfall in der Bäckerei?
Der erste Eindruck
Eigentlich ist alles stimmig. Skurile Figuren, wohltätige Organisationen, weitläufige Gärten, Pubs und schwarzer Humor. So wie wir England in Film und Fernsehen lieben. Ruhig und ohne Hektik mit reichlich Musikpausen erzählt. Bereits da verschwindet England, wenn Rhythmen aus aller Herren Länder auftauchen. Gerne bedient sich die attraktive Musik auch bekannter Hörspiel-Melodien. Ausgesprochen sorgfältig ist die Soundkulisse produziert.
Es gibt jeweils einen skurrilen Mord und eine kleine Gaunerei nebenher. Die Fälle sind so weit an den Haaren herbeigezogen, dass der Hörer nicht mitraten kann. Um Ideen ist der Autor jedenfalls nicht verlegen. Die Sprache soll modern sein, ist aber häufig schlicht ordinär und zotig. Die Regie versäumt es, jeder Szene ihr eigenes Profil zu geben. Menschen im Pub sprechen eben anders als bei einer Rede. Genau hingehört wurde auch nicht, wenn (gehört) folgender Satz gesprochen wird: „Machst du mir einen Tee machen George?“
Die Personen sind holzschnittartig gestaltet, was sich bereits in der zweiten Episode abnutzt. Angela ist allerdings als Rolle überzeugend und bestens gesprochen. Ihr Sidekick Colin kann seine Rolle noch finden. Die Dialoge sind eher gestelzt als witzig.
Fazit
Nichts für Sprach -und Gendersensible. Bedauerlich, dass eine hörbar aufwändige Produktion von Autor und Regie so runterinszeniert wurde.

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