Das Haus am Strand

1997: Die Freundinnen Matilda und Sophie verbringen die Sommerferien an der Küste von Dorset. Wie jedes Jahr treffen sich hier die gleichen Familien in der Sommerhütten-Kolonie direkt am Strand. Doch dieses Jahr will vor allem Teenager Sophie endlich so richtig dazugehören: Sie träumt von nächtlichen Lagerfeuern am Strand, Alkohol und die erste Liebe. Doch dann wird Matilda tot aufgefunden. Zwanzig Jahre später kehrt Sophie noch einmal nach Dorset zurück, um das Strandhaus ihrer Eltern zu verkaufen. Die Erinnerungen an jenen Sommer stürmen auf sie ein. Sie trifft auch alte Bekannte wieder und bald hat sie das Gefühl, dass damals etwas verschwiegen wurde. Sophie ist Dingen auf der Spur, die manche verborgen lassen wollen und bringt sich damit in Gefahr.

Sand im Getriebe

Eigentlich ist die Engländerin Leah Pitt Rechtsanwältin. Doch offensichtlich liebt sie auch Krimis und Schreiben, denn mit „Das Haus am Strand“ legt sie ihr Thriller-Debüt vor. Aber, wie es leider oft in Debüts der Fall ist, hakt es an etlichen Ecken und Enden. In diesem Fall hat man das Gefühl, mitten in einer Teenager-Tragödie gelandet zu sein, die scheinbar auch nach zwanzig Jahren noch anhält: Klamotten, Jungs, Nächte am Strand und Surfen spielen eine lange und große Rolle im Buch.

Bevor es dann endlich einmal etwas spannender wird, kann man schon erraten, wohin der Hase läuft. Hier knirscht der Sand nicht nur unter den Füßen am Strand, sondern auch im Krimi-Getriebe. Wirklich packend ist es leider nie, was auch an den etwas zu simpel angelegten Charakteren liegt. Hier spielt jede und jeder seine, von der Autorin zugedachte Rolle brillant, aber für mich ist das zu vorhersehbar und oberflächlich. Zwar lauern diverse Abgründe in der kleinen Strandkolonie, doch ist man davon leider wenig beeindruckt. Wer einen spannenden Thriller sucht, ist hier meiner Meinung nach leider falsch.

Fazit

Leah Pitts Debüt kann man lesen, muss dann aber wissen, dass man nur wenig Spannung erwarten darf. Wer aber gerne mal in die Dynamik einer Strandhütten-Kolonie an der Küste Dorsets eintauchen will, ist hier vermutlich genau richtig. Nur Vorsicht – auch in der Idylle lauern Gefahren.