Salute - Das letzte Gebet (Ein Fall für Lanza & Zeitler 3)
- Edition M
- Erschienen: Oktober 2025
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Krimilektüre mit viel italienischem Flair.
Mit lautem Wehklagen macht am frühen Morgen die Kirchenhelferin der Pfarrkirche Bardolinos auf sich aufmerksam. Wild gestikulierend verweist sie immer wieder auf den Kircheneingang. Der ehemalige Münchner Kommissar und Neu-Barista Paul Zeitler eilt der älteren Dame zu Hilfe. Im Inneren des Gotteshauses macht er eine schreckliche Entdeckung: Ein Mann hängt kopfüber im Taufbecken, zudem wurde der Opferstock aufgebrochen. Im Mund des Toten findet die Spurensicherung später eine Seite aus einem Gesangbuch. Wollte der Mörder damit etwas verdeutlichen?
Commissario Lanza nimmt die Ermittlungen auf. Beim Opfer handelt es sich um den jungen Start-up-Unternehmer Marcello Ferretti. Dieser war erst kurz zuvor an den beliebten Badeort gereist, um seine Erfindung - Matten, die die Wasserqualität des Gardasees verbessern sollen - zu verkaufen. Doch Ferretti spielte nicht mit offen Karten und seine Innovation stieß nicht nur auf Gegenliebe.
Doch warum wurde der junge Mann in der Kirche getötet? Nicht nur diese Frage gibt Lanza und Zeitler Rätsel auf.
Kindle-Bestsellerautor
Friedrich Kalpenstein ist mit über einer Million verkaufter Bücher einer der Erfolgsautoren beim Amazon Publishing. Der gelernte Zahntechniker veröffentlichte seinen humoristischen Debütroman „Ich bin Single, Kalimera“ 2013 zunächst im Selfpublishing Verlag. Kurz darauf wurde das Amazon Imprint „Tinte & Feder“ auf den gebürtigen Freisinger aufmerksam, das den Titel 2015 unter anderem neu lektorierte und veröffentlichte. Der Roman stellt den Auftakt zur beliebten Herbert-Reihe dar, die mittlerweile acht Bände umfasst. Daneben verfasste Kalpenstein noch einige unterhaltsame Standalones wie „Gruppentherapie“.
Mit „Prost, auf die Wirtin“ erschien 2020 bei Amazons Edition M sein erster Kriminalroman und der Auftakt zur Chiemgau-Reihe um Hauptkommissar Constantin Tischler und Polizeiobermeister Felix Fink, in der er seinen humoristischen Stil beibehielt. Im Januar 2026 wird der zwölfte Band der lesenswerten und unterhaltsamen „Prost auf...“ - Reihe veröffentlicht.
Seit gut einem Jahr gibt es neben der Tischler-Reihe nun auch ein neues Ermittlerteam am Gardasee. Nach „Salute - Der letzte Espresso“ und „Salute - Die letzte Fahrt“ erscheint aktuell mit „Salute - Das letzte Gebet“ bereits der dritte Band. Für Juni 2026 ist der nächste Roman um Commissario Lanza und den Neu-Barista Paul Zeitler terminiert. 24 Romane in zehn Jahren: Man darf Kalpenstein einen Vielschreiber nennen, der aber eine treue und große Fangemeinde besitzt.
Liebe zum Gardasee
Wer den dritten Fall von Lanza und Zeitler liest, bekommt das, was er erwartet: einen kurzweiligen, leicht zu lesenden Roman mit einem vielfältigen Figurentableau und vor allem viel La Dolce Vita sowie jede Menge italienisches Flair. Das mag für Leser, die den Autor nicht kennen, vielleicht aber auch etwas zu viel des Guten sein, wenn unter anderem wiederholt italienische Floskeln und Redeweisen eingestreut werden. Immerhin erzeugt dies seine ganz eigene Atmosphäre - die man mögen kann oder nicht. Aber Kalpenstein bewegt sich, ähnlich wie auch sein Kollege Klaus-Peter Wolf, mit seiner Schreibweise auch immer nahe an der Grenze zwischen authentischer Darstellung und einem Werbeprospekt für den Bardolino. Dafür ist die eigentliche Kriminalhandlung gut konstruiert, wenn auch etwas vorhersehbar.
Einfachere Erzählweise
Insbesondere die Darstellung der Figuren ist nicht frei von Klischees und wirkt vereinzelt wie eine Persiflage. Dies mag auch daran liegen, dass vor allem die Nebenfiguren eher Typen als Charaktere sind. Dennoch versprüht die Erzählweise eine gewisse Wärme für die Figuren und eine Liebe zur Region. Und letztendlich ist es das, was regional angebundene Kriminalromane auszeichnet.
Leider wirkt der Schreibstil Kalpensteins vereinzelt etwas stereotyp, sind die Kapitel (wie beim Autor gewohnt, beginnen diese sehr oft mit wörtlicher Rede) und die Figurenbetonung in diesen doch erkennbar geplant und angeordnet. Man kann aber sicherlich darüber hinweglesen.
Fazit
Wer die Region rund um den Gardasee ebenso mag wie eine kurzweilige, leicht zu lesende Krimilektüre, bei der Ambiente und Flair gleich bedeutsam mit dem eigentlichen Kriminalfall sind, der sollte bei Friedrich Kalpensteins neuem Roman zugreifen. Allerdings darf man keine allzu komplexe Handlung und Mörderjagd erwarten. „Salute - Das letzte Gebet“ ist eine unterhaltsame Urlaubslektüre - mehr aber nicht.

Friedrich Kalpenstein, Edition M



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