Rache auf Italienisch: Ein Lombardei-Krimi

  • Lübbe
  • Erschienen: März 2025
  • 0
Rache auf Italienisch: Ein Lombardei-Krimi
Rache auf Italienisch: Ein Lombardei-Krimi
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Monika Wenger
77°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2025

Quirlig trifft auf introvertiert.

In der Nacht kommt der Wagen von Antonio Marchesi auf der Strasse von Casargo nach Vendrogno am Comer See von der regennassen Fahrbahn ab. Der Bauer Vicente entdeckt den demolierten Wagen am Morgen und ruft Ispettrice Maria di Bartolomeo von der Polizia Locale an, um den Unfall zu melden. Er ist ganz durcheinander und hat sich zuerst an eine Vertraute gewandt, denn die Polizistin ist im Ort beliebt. Obwohl der Unfall nicht in den Zuständigkeitsbereich der Polizia Locale fällt, fährt Maria hin. Eine Bemerkung Vicentes bleibt hängen und lässt ihr keine Ruhe: «Glaubst du, jemand hat ihm etwas angetan?»   

Zwei Schauplätze

Während Maria di Bartolomeo Vicentes Bemerkung nachhängt, wird Commissaria Giovanna Ruggieri von der Polizia di Stato in Como zu einem Leichenfund auf der Isola Comacina gerufen. Es ist die einzige Insel im Comer See. Eine Reisegruppe hat die Leiche entdeckt. Die herbeigerufenen Carabinieri haben Schusswunden festgestellt und deshalb die Polizia di Stato hinzugezogen. Schnell steht fest, dass es sich bei dem Opfer um Dottore Simone Fabrizio aus Menaggio, handelt. In der Zeit, in der Giovanna nach ersten Hinweisen und einem Motiv sucht, grübelt Maria die Bartolomeo immer noch über Vicentes rätselhafte Bemerkung. Weil ihr das Ganze keine Ruhe lässt, stellt sie diskret eigene Nachforschungen an. Als sie von dem Mord auf der Isola Comacina hört und erfährt, wer das Opfer ist, nimmt sie Kontakt zu der Commissaria auf. Zunächst verhält sich Giovanna Ruggieri der Ispettrice aus Vendrogno gegenüber skeptisch, doch mit der Zeit finden Marias Überlegungen Gehör und eine aussergewöhnliche Zusammenarbeit beginnt.

Gegensätze

Die wunderschöne Umgebung des Comer Sees bildet die Hintergrundkulisse für diesen Krimi. In jeder Zeile steckt sehr viel Italianità, was ein angenehmes Gefühl vermittelt – wenn da nicht diese beiden Fälle wären. Elisa Corti erzählt ihre Geschichte in zwei Strängen. Da ist zum einen die Welt in der Maria di Bartolomeo lebt. Die quirlige Frau liebt ihre Familie über alles, ist aufgeweckt und bleibt in Sachen Autounfall von Antonio Marchesi neugierig. Ganz anders ist hingegen die Commissaria Giovanna: Sie ist introvertiert, lebt allein und liebt ihre Schildkröte Bruno. Ihre Arbeit ist ihr Lebensinhalt. Die einzige Person, der sie Nähe zugesteht, ist ihr achtzigjähriger Nachbar. Aber gerade, weil die beiden Frauen so unterschiedlich sind, ergänzen sie sich perfekt, weshalb sich ihre Zusammenarbeit bewährt.

Elisa Corti gelingt es, die Landschaft rund um den Comer See sowie die besondere Atmosphäre und die gesellschaftlichen Eigenheiten einzufangen. Dies gilt auch für die hierarchischen Strukturen innerhalb des Polizeiwesens. Dass diese besonderen Strukturen nicht immer kooperieren, hat sie treffend beschrieben. Ihre Figuren sind überzeugend, und ihr Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Indem sie die eine oder andere Überraschung bereithält, bleibt die Neugier auf den Ausgang der Geschichte erhalten. Ein durchaus schöner und unterhaltsamer Krimi.        

Fazit

Der Roman bietet alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: italienisches Flair, interessante Protagonisten, Spannung und überraschende Momente. Und eine unerwartete Auflösung der beiden Fälle. Ein Krimi zum Geniessen.

Rache auf Italienisch: Ein Lombardei-Krimi

Elisa Corti, Lübbe

Rache auf Italienisch: Ein Lombardei-Krimi

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