Gewittermann

  • Blanvalet
  • Erschienen: Januar 2024
  • 3
Gewittermann
Gewittermann
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Marcel Zenk
60°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2024

Leider zu langatmig und zu wenig gehaltvoll.

Die Leiche des wohlhabenden Rentners Evert Holm wird mit zertrümmertem Schädel und abgeschnittenem Penis bei minus 22 Grad auf der gefrorenen Ostsee gefunden. Die Ermittlungen führen die Kriminalkommissarin Idun Lind in das Rotlichtmilieu Nordschwedens.

Gute Basis für einen Plot…

Zu Beginn des Krimis freue ich mich, dass mir viele Charaktere vorgestellt werden. Ich freue mich also auf ProtagonistInnen, die sich entwickeln und persönliche Herausforderungen zu bewältigen haben. Sofort beginnen die Mordermittlungen. Die Todesumstände sind Kurios und schnell glaubt man, der Mörder lässt sich im persönlichen Umfeld des Evert Holm finden. Zwischendurch gibt es Kapitel, die in der Vergangenheit spielen und man rätselt, wie diese Geschehnisse mit dem Mordfall zusammenhängen.

…aber leider mäßige Umsetzung

Auf dieser Grundlage basiert der Plot. Von nun an entwickelt sich leider keiner der Protagonisten, geschweige denn gibt es interessante Nebenplots, die den Krimi abrunden. Stattdessen finden sich gefühlt jedes zweite Kapitel die Ermittler in ihrem Besprechungsraum zusammen und philosophieren über den Fall. Zwar Ermittelt ein Kriminalbeamter zwischendurch mal Undercover, wodurch die Spannung etwas angezogen wird. Jedoch zieht sich die Handlung um den Mordfall wie Kaugummi über den mittleren Teil des Buches, ohne dass Bewegung in die Ermittlung kommt. Am Ende ist der Krimi schlicht zu langatmig auf seinen über 500 Seiten.

Mir fehlt Gesellschaftskritik

Allein die Tatsache, dass es bei diesem Buch um das Thema Sexuelle Gewalt und Organisierte Kriminalität geht, ist für mich noch keine Gesellschaftskritik. Für mich fehlt es an einer Darstellung, wie dieses Thema konkret Einzug in die schwedische Gesellschaft findet.  

Fazit

Ich habe mir von einem Schwedenkrimi mehr Tiefe hinsichtlich der Charaktere, Spannung in Bezug auf den Plot und ein Leseerlebnis, welches nachhallt, erhofft. Vor allem Gesellschaftskritik und das Benennen politischer Missstände gehören für mich einfach dazu. All das hat dieser Krimi leider vermissen lassen. Es bleibt zu hoffen, dass der dritte Band, „Schattenschwester“, der Autorin besser gelingt.

Gewittermann

Tina N. Martin, Blanvalet

Gewittermann

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