Tiefe Stille

  • Edition M
  • Erschienen: Dezember 2018
  • 0
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Carola Krauße-Reim
20°1001

Krimi-Couch Rezension vonMär 2019

Haarsträubend oder so a Schmarrn

Wussten Sie, dass es in der Gegend um den oberbayrischen Schliersee Kohlebergwerke gab? Ich jedenfalls nicht. Doch diese Wissenslücke habe ich durch die Lektüre von „Tiefe Stille“nun endlichgeschlossen. Das ist aber auch das einzig Positive, was über dieses Buch zu sagen ist. 

Was macht ein gutes Buch aus?

Einen großen Anteil am Gelingen eines Buches haben mit Sicherheit die agierenden Personen. Protagonisten, aber auch Nebenfiguren sollten wahre Charaktere sein. Sie sollten authentisch und tiefgründig sein, damit ein Wiedererkennungswert, vielleicht sogar eine Identifikation durch den Leser möglich ist.

Genauso wichtig ist allerdings der Handlungsverlauf. In sich schlüssig, bestenfalls logisch wäre durchaus von Vorteil. Ein zur Handlung gut passendes Setting tut sein Übriges. Bei einem Spannungsroman sollte natürlich eben diese namensgebende Spannung konstant oder in einer Kurve zu finden sein. Und – last but not least – ist ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil entscheidend für ein gutes Buch.

Alles das hat „Tiefe Stille“ nicht!

Gute Idee ziemlich schlecht umgesetzt

Grundsätzlich ist die Idee, eine Krimirallye zu einem tatsächlichen Mordfall werden zu lassen, gut. Aber, was Susanne Rößner daraus gemacht hat, ist ziemlich haarsträubend. Die gesamte Geschichte ist so an den Haaren herbeigezogen, die Personen handeln dermaßen unlogisch und von Anfang bis Ende unglaubwürdig, dass der Krimi zu einer schlechten Farce verkommen ist.

Die Charaktere sind allesamt keine und ebenfalls so unglaubwürdig, dass ich sie nicht einmal als Klischees bezeichnen kann. Wenn dann auch noch Kommissar und Protagonistin verwandt sind, sich aber ausgerechnet jetzt das erste Mal treffen, und der gesuchte Mörder so ganz nebenbei auch noch ein jahrelang unerkannter Frauenschänder ist, ist dem Ganzen die Krone aufgesetzt.

Dass bei solchen Voraussetzungen keine Spannung aufkommt, wundert im Grunde nicht. 340 qualvolle Seiten in einem Schreibstil, der sich auf Schulaufsatz-Niveau bewegt. Jedes Detail wird erwähnt, jede Handlung totgeschrieben, unreife Dialoge en masse. Nein, dieses Buch hat so gar keinen Spaß gemacht!

Fazit:

Wen wundert es da, wenn ich von diesem Buch abrate? Es ist besser, sein Geld für etwas anderes, vielleicht ein wirklich spannendes und gut geschriebenes Buch, auszugeben, als für diese auf der ganzen Linie enttäuschende Veröffentlichung.

Tiefe Stille

Susanne Rößner, Edition M

Tiefe Stille

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