Dead Shot

  • Bastei Lübbe
  • Erschienen: Januar 2012
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  • New York: St. Martin´s Press, 2009, Titel: 'Dead shot', Seiten: 309, Originalsprache
  • Köln: Bastei Lübbe, 2012, Seiten: 397, Übersetzt: Holger Hanowell
Dead Shot
Dead Shot
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Jörg Kijanski
80°1001

Krimi-Couch Rezension vonAug 2012

Der Action-Thriller für ganze Kerle

Kyle Swanson ist der beste Scharfschütze der US Marines und arbeitet in der geheimen Einheit "Trident", die quasi direkt dem Präsidenten unterstellt ist. Nachdem ein übergelaufener irakischer Physiker von einem geheimen Forschungslabor von Saddam Hussein berichtet und kurz vor seiner umfassenden Aussage von einem Scharfschützen ermordet wird, macht sich Kyle mit einigen seiner besten Männer auf die Suche nach dem Labor, finden dort aber nur dessen abgebrannte Überreste vor. Zufällig können sie den Überfall auf eine junge Irakerin verhindern, die ihnen von einem zweiten Labor berichtet, in dem ebenfalls Massenvernichtungswaffen erprobt worden sind. Als sie das zweite Labor erreichen werden sie Zeugen einer letzten Probe der Substanz, bei der die Versuchspersonen elendig krepieren.

Fast zur gleichen Zeit ereignet sich in London ein Terroranschlag während der Hochzeitsfeierlichkeiten des britischen Thronfolgers. Bei einem Giftgasanschlag sterben zahlreiche Menschen qualvoll, doch bald wird klar, dass dies nur ein Testlauf war. Bei dem eigentlichen Anschlag soll die neu erprobte Substanz zum Einsatz kommen, die eine bis dahin unvorstellbare Vernichtungswirkung hat. Als Kyle in Paris einen führenden Islamisten tötet und dessen Leibwächter nur knapp mit Leben davon kommt, weis Kyle plötzlich, wer sein geheimnisvoller Gegner namens Juba ist. Der beste Sniper, mit dem sich Kyle bislang duelliert hat…

Dead Shot ist ein überaus packender Thriller mit einem – sagen wir – etwas anderen Helden. Kyle Swanson ist ein Sniper, der beste Scharfschütze der US Marines, doch nachdem vor zwei Jahren bei einem Einsatz sein gesamtes Team ums Leben kam und er nur schwer verletzt überlebte, entschied man, auch ihn sterben zu lassen. Seitdem kann sein Grab auf dem Arlington National Cemetery besichtigt werden. Tatsächlich ist er aber wieder topfit, zumindest körperlich, denn psychisch hat der damalige Einsatz tiefe Spuren hinterlassen. Doch im Kampf "Mann gegen Mann" ist er der Größte, wobei man sich an derlei Einsätze erst einmal als Leser gewöhnen muss. Aus einem gut gelegten Hinterhalt den Gegner aus mehreren hundert Metern Entfernung zu erschießen, ist nun wirklich nicht gerade eine klassische "Eins-gegen-Eins"-Situation. Das gilt auch für seinen geheimnisvollen Gegner Juba, der einst Master-Sniper war, allerdings nicht bei El Kaida, sondern bei den britischen Royal Marines. Bereits seit einiger Zeit will er jedoch als das "Schwert des Propheten" möglichst viele Ungläubige töten, vor allem die Amerikaner.

Duell der Super-Sniper

Wie bei Plots aus den Bereichen Militär, Geheimdienste oder internationaler Terrorismus üblich, spannt sich der Handlungsbogen quer über die Welt; von Europa über Amerika bis hin zu zahlreichen Ländern im Nahen Osten. Die damit einhergehenden politischen Themen bzw. Probleme werden dabei aber nur oberflächlich gestriffen. Autor Jack Coughlin setzt voll auf Action und dies in durchaus beeindruckender Weise. Allerdings muss man schon ein großes Faible für das Militär haben, um sich an die Arbeitsweise sowie die zahlreichen verdeckten Operationen im Feindesland zu gewöhnen. Hinzu kommt allerhand High-Tech-Schnickschnack, der eine Figur wie James Bond zur Uroma mutieren lässt.

 

Gesichert durch Gurte, standen drei  schwer gepanzerte Männer hinter den 7.62-mm-Miniguns, die an der Seitentür und der Fuchsluke an Backboard montiert waren, und an dem Kaliber-.50-Maschinengewehr auf dem unteren Deck. Die Piloten der US Air Force hatten sich die Tarnfähigkeiten des großen MH-53J Pave Low III Enhanced Helikopters zunutze gemacht, wie etwa die infraroten Abgasunterdrücker und die Radarsensoren-Technik in der schwulstigen Schnauze.

 

Tja, wie gesagt, viel Action, viel Super-Technik sowie der ewige Kampf gegen den Terrorismus. Dabei gelingt es dem Autor glänzend einen Gegner aufzubauen, mit dem der Leser mitunter sogar mitfiebert. Nicht, weil er dessen Motive gutheißen würde, nein, natürlich nicht, sondern weil Juba ein in jeder Hinsicht absolut ebenbürtiger Gegner ist. Kyle wie Kuba sind mit allen Wassern gewaschen, ein Duell auf Augenhöhe mit zahlreichen Wendungen und einem nicht unbedingt vorhersehbarem Ausgang. Auch wenn Figuren wie Jack Reacher (Lee Child) oder der "Tokio-Killer" John Rain (Barry Eisler) vor einem ganz anderen Hintergrund ihrem Job nachgehen, so sollten Fans der vorgenannten Figuren Dead Shot eine Chance geben; Freunde von militärischen Sujets ohnehin.

Dead Shot

Jack Coughlin, Bastei Lübbe

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