Der gläserne Himmel

  • Bastei Lübbe
  • Erschienen: Januar 1995
  • 34
  • Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe, 1995, Seiten: 414, Originalsprache
  • Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe, 1996, Seiten: 393, Originalsprache
  • Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2000, Seiten: 413, Originalsprache
  • Bergisch Gladbach: BLT, 2008, Seiten: 394, Originalsprache
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Peter Kümmel
41°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2003

Das ganze Buch hindurch wartet man auf die Lösung des Rätsels

Christian Hochstett will Lehrer werden und nicht die Anwaltskanzlei seines Vaters übernehmen, wie dieser das geplant hatte. Seine Referendarstelle bekommt er ausgerechnet in dem kleinen Ort , in dem seine Tante Luise wohnt. Praktischerweise bezieht er gleich bei ihr ein Zimmer. Bereits als kleiner Junge war er schon einmal hier, doch seine Erinnerungen sind lückenhaft. Sein Vater brachte ihn hierher, als seine Mutter weg war. Er glaubte damals, sie sei krank, doch er erinnert sich, dass das Wort "Hure" fiel und seine Mutter einige Zeit später wieder zurück kam.

Als Christian in der Schule Probleme mit den Kindern vom Birkenhof bekommt, spricht er Sina, die die Kinder abholt, an. Beeindruckt von der seltsamen Ausstrahlung des Mädchens quälen ihn von da an Träume, in denen sie ihm erscheint. Obwohl er mit einer Kollegin liiert ist, verliebt er sich schließlich in Sina, bleibt jedoch weiterhin in Abwehrhaltung ihr gegenüber. Doch die Macht der Liebe ist stärker als seine Vernunft und nach einiger Zeit wird sie seine Frau.

Doch Sina benimmt sich zunehmend merkwürdig. Christian wird von Eifersucht gequält. Seltsame Geschehnisse spielen sich ab. Welches dunkle Geheimnis steckt dahinter?

Bevor ich anfange, ein Buch zu lesen, lese ich zuerst den Klappentext. In diesem Falle ein Fehler, denn wie ich beim Lesen merkte, führt diese Inhaltsangabe nicht wie üblich in das Buch ein, sondern fasst in groben Zügen das Buch bis auf die letzten Seiten zusammen.

Der Roman liest sich sehr gut. Der Schreibstil von Petra Hammesfahr ist recht flüssig. Und schon nach kurzem merkt man, dass es hier wieder einmal auf den gerne genommenen Effekt "Dunkles Geheimnis in der Vergangenheit" hinausläuft. Und das ist alles, wovon das Buch lebt. Man kann den Roman zwar kaum aus der Hand legen, aber nicht deshalb, weil sich so viel ereignet, sondern weil man ständig darauf wartet, dass etwas passiert. Das ganze Buch hindurch wartet man auf die Lösung des Rätsels.

Doch wer Liebesromane mag, wird begeistert sein. Auch der Herz-Schmerz-Faktor kommt nicht zu kurz. Die Darstellung der Hauptcharaktere ist gut gelungen, allerdings wird zuwenig auf Randfiguren eingegangen. Petra Hammesfahr versteht es geschickt, Spannung aufzubauen und den Leser auf eine bestimmte Fährte zu schicken, dann wieder auf eine andere.

Doch der Schluß, auf den ich die ganze Zeit gewartet habe, hat mich dann absolut enttäuscht. Ohne zuviel zu verraten, kann ich sagen, es gibt keine eindeutige Lösung. Es bleibt zuviel ungeklärt. Dazu ist der Leser weitgehend auf seine Fantasie angewiesen, um den mysteriösen Schluß zu deuten.

Nichts für den Leser, der logisch durchdachte Bücher liebt. Eher ein Werk für den romantischen Träumer , der auch das Mystische mag und gerne eigene Fantasie entwickelt. Ein Buch wie gemacht für die typische RTL-Verfilmung "Der große Liebesroman".

Der gläserne Himmel

Petra Hammesfahr, Bastei Lübbe

Der gläserne Himmel

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