Suspects – Ewiger Fluch

Rezension von Carola Krauße-Reim (12.2022)

Mord in Luxor oder wer erschoss den Archäologen?

Mit „Ewiger Fluch“ setzt der Kosmos Verlag die Spielreihe rund um Detektivin Claire Harper fort. Wieder werden wir in die 1930er Jahre entführt. Dieses Mal muss Haper einen kniffligen Mord in Luxor, Ägypten aufklären. Auf dem Vorplatz des Luxor-Tempels wird Archäologe John Sanders erschossen. Fünf Verdächtigte hielten sich in seiner Nähe auf oder war es doch der ewige Fluch des Horusauges, das Sanders erst vor kurzem im Tal der Könige gefunden hat und ihn jetzt aus dem Leben riss? Und damit nicht genug, sorgt doch ein Einbruch in Sanders Safe in der Nacht zuvor für noch mehr Verwirrung.

Detektivspiel für Einsteiger

„Ewiger Fluch“ ist ein typisches Detektivspiel, bei dem entweder gemeinsam oder alleine ermittelt werden muss. Wie gewohnt muss viel gelesen werden, Hinweise und Annahmen führen von Karte zu Karte und zum Schluss hat man entweder den Mörder gefunden oder lag völlig falsch. Schon auf der Schachtel des Spieles ist vermerkt, dass es mit einem leichten Einstieg für Spieler und Spielerinnen ab 12 Jahren geeignet ist. Doch Alter und geringer Schwierigkeitsgrad haben dazu geführt, dass die Geschichte sehr eindimensional erscheint. Es gibt kaum falsche Fährten; Wendungen, die fest Angenommenes völlig über den Haufen werfen sucht man vergeblich und so bewegt sich die erhoffte Spannung leider auf sehr niedrigem Niveau.

Zwei Einschätzungen und eine Lösung

Während des Spiels müssen in vorgegebenen Abständen zwei Einschätzungen zu unterschiedliche Punkten, wie Täter und Motiv abgegeben werden. Am Schluss folgt dann die endgültige Festlegung. Punkte gibt es für korrekte Angaben, wer die meisten hat, gewinnt. Selbst wenn man sich der Lösung schon recht schnell sicher ist, müssen leider alle Karten gespielt werden, wobei viele absolut keinen Informationswert haben, wenn das Team oder der Spieler einen bestimmten Weg eingeschlagen hat. Wir haben immer auf den bestätigenden Beweis für unsere fest angenommene Theorie gewartet, den wir aber erst auf der allerletzten Karte erhalten haben, bloß weil wir uns vorher nicht beirren ließen. Hier scheint von den Entwicklern mit ihrer „Drei-Uhren-Regel“ doch ein bisschen getrickst worden zu sein, was Spannung und Auflösung angeht.

Schön designtes und hochwertiges Material

Die 56 Karten des Spiels sind relativ groß und wunderschön designt. Die Personen, die Orte und die Gegenstände haben eine 30er-Jahre-Touch und unterschiedliche Schrifttypen machen sie zu einer Augenweide. Die beiden Lagepläne sind ebenfalls sehr schön gestaltet und entführen entweder ins Grand-Hotel oder zum Luxor-Tempel. Das Material der Karten ist hochwertig, das der Pläne leider ein wenig dünn. Da das Spiel zum mehrmaligen Gebrauch geeignet ist, dürfte das nicht unerheblich sein – freut sich doch das vielleicht zehnte Rate-Team auch noch über gut erhaltenes Material.

Fazit

Mindestalter und der Vermerk auf einen leichten Einstieg geben schon Hinweis auf eine weniger knifflige Aufgabe für Neulinge in der Detektivspiel-Welt. Eingefleischten Detektivspiel-Fans jedoch dürfte die eindimensionale Geschichte weniger zusagen und auch vom Aufbau könnten sie enttäuscht sein.

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