Ein Hauch von Sterblichkeit von
Buchvorstellung und Rezension
Bibliographische Angaben
Originalausgabe erschienen 1996
unter dem Titel A Touch of Mortality,
deutsche Ausgabe erstmals 2003
bei Lübbe.
Ort & Zeit der Handlung: , 1990 - 2009.
Folge 9 der Allan-Markby-und-Meredith-Mitchell-Serie.
- London: Headline, 1996 unter dem Titel A Touch of Mortality. 314 Seiten.
-
Bergisch Gladbach: Lübbe, 2003.
Übersetzt von Axel Merz.
ISBN:
3-404-14970-X
. 430 Seiten.
'Ein Hauch von Sterblichkeit' ist erschienen als
In Kürze:
Sally und Liam Caswell suchen in Oxfordshire Ruhe und Erholung. Doch ihre Hoffnungen werden enttäuscht: Streit mit den Nachbarn ist an der Tagesordnung. Schließlich erhält Liam sogar einen üblen Drohbrief. Bodicote, ein misslauniger alter Gutsherr, gerät in Verdacht, der Absender zu sein. Doch Superintendent Markby ist skeptisch, denn Liam hat viele Feinde. Er ahnt, dass ein Unglück geschehen wird und bittet Meredith Mitchell um Hilfe zu spät . …
Das meint Krimi-Couch.de: »430 Seiten sind für die dürftige Handlung zuviel«
Krimi-Rezension von Peter Kümmel überspringen
So allmählich entwickelt es sich zum unfreiwilligen Running-Gag. Jede andere Frau vom Typ einer Meredith Mitchell dürfte vermutlich schon lange psychologische Hilfe in Anspruch genommen haben, wenn sie immer wieder über Leichen stolpern würde. Aber vielleicht gewöhnt man sich ja auch mit der Zeit daran, regelmäßig Entdecker von Mordopfern zu sein. In »Ein Hauch von Sterblichkeit« dauert es exakt bis zur Buchmitte, bis die Sterblichkeit zuschlägt und Meredith, die Freundin von Superintendent Alan Markby, ihr fast obligatorisches Opfer auffindet.
Doch begonnen hat alles mit einer Briefbombe, die im Hause Caldwell detonierte. Das Päckchen war einfach mit dem Namen »Caldwell« ohne Vornamen versehen.Doch für das junge Paar und auch für die Polizei ist klar, dass der Anschlag nicht Sally Caldwell, einer guten Freundin von Meredith, galt, sondern ihrem Mann Liam, einem Wissenschaftler, der zur Zeit in seinem Haus an einem Buch schreibt. Für seine Forschungen machte er auch Tierversuche, was verschiedene Gruppen von militanten Tierschützern zu Aktionen veranlasste. Liam erhielt bereits mehrfach Drohbriefe, die er jedoch ignorierte. Nun scheinen die Gegner der Tierversuche härtere Mittel anzuwenden.
Liam ist nicht gerade das, was man einen sympathischen Zeitgenossen nennt. Er hat nur seine Arbeit im Kopf und hält von guten Manieren absolut nichts. Auch seine Frau bekommt das regelmäßig zu spüren, doch verteidigt diese ihren Mann vehement. Aber Liam ist nicht der einzige Unsympath, den sich Ann Granger für diesen Fall ausgedacht hat. Da gibt es auch noch Tristan Goodhusband, lediges Muttersöhnchen und zusammen mit seiner Mutter, im Gegensatz zu ihm – aber ebenfalls aus der Klischeekiste – ganz vornehme Lady, auch den Tierschützern zugehörig. Als Bombenleger durchaus denkbar. Und auch der alte Bodicote, der Nachbar der Caldwells, ist nicht gerade ein einfacher Mensch. Mit Liam liegt er ständig im Streit wegen seiner Ziegen, die schon mehrfach ausgebrochen sind und dann in Caldwells Garten zu finden waren. Liam würde dem Alten durchaus die Tat zutrauen, Markby jedoch hält den verschrobenen Mann für harmlos. Und Kotzbrocken Nummer 4 ist Denis, der Onkel der Postbotin, ein arbeitsscheuer Nörgler, als vielversprechender Charakter angelegt, der aber – ebenso wie so mancher Nebenhandlungsstrang – schnell wieder in der Versenkung verschwindet.
Bis zur Mitte des Buches passiert herzlich wenig, dann taucht – wie bereits erwähnt – der erste und für diesen Roman auch einzige Tote auf. Doch nach einem Mordfall sieht das nicht aus.
Mittlerweile sollten sich regelmäßige Leser der Mitchell & Markby-Reihe daran gewöhnt haben, dass sich in Sachen Beziehung zwischen den beiden Protagonisten nichts mehr tut und können sich somit voll und ganz auf den eigentlichen Fall konzentrieren. Sehr undezent stößt die Autorin dabei den Leser immer wieder mit der Nase auf bestimmte Anhaltspunkte, die später noch eine wichtige Rolle spielen sollen. Warum sonst sollten zum Beispiel kostbare Bücher erwähnt werden, die nebenbei im Fernsehprogramm auftauchen? Unfreiwillige Komik findet sich bei Ann Granger außer den eingangs erwähnten Leichenfunden auch ab und an. Sehr schön, wie Betroffene von der Polizei instruiert werden, täglich ihr Auto nach möglichen Bomben abzusuchen.
Die Atmosphäre ist wieder überaus idyllisch. Ein verschlafenes kleines Dorf mit zwei alleinstehenden Cottages, eines davon mit weidenden Ziegen im Garten. Die Illustrationen des Lübbe-Verlages sind wirklich immer passend zur Handlung ansprechend gestaltet. Ein Lob, das man den wenigsten Verlagen machen kann.
Der Plot an sich ist relativ einfach aufgebaut und mangels Verdächtiger auch ziemlich früh durchschaubar. 430 Seiten sind für die dürftige Handlung bei weitem zu viel. Großartige Spannung kommt zu keiner Zeit auf, das ist jedoch für die Fans der Reihe wohl auch eher Nebensache. Sehr unglücklich gelöst aber die Tatsache, dass der dem Superintendent bereits bekannte Mörder nur durch einen plötzlich auftauchenden Augenzeugen überführt werden kann.
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Stefan83 zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 29.07.2014 |
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Mistie zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 19.01.2014 |
rumble-bee zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 24.08.2010 |
Guldstjaern zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 28.12.2006 |
wolfgang zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 13.05.2006 |
Doris Noske zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 20.07.2004 |
Annika zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 28.06.2004 |
Wolfgang zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 23.12.2003 |
Marion zu »Ann Granger: Ein Hauch von Sterblichkeit« | 05.11.2003 |