Devil's Playground

  • Rütten & Loening
  • Erschienen: März 2024
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André C. Schmechta
86°1001

Krimi-Couch Rezension vonMai 2024

Spannender, wendungsreicher und überaus atmosphärischer Mystery-Krimi.

Für die Produktionsfirma Carbin International ist der Horror-Film „Devil‘s Playground“ von großer Bedeutung - auch für das finanzielle Überleben. Umso dramatischer wiegt es, dass ausgerechnet die Hauptdarstellerin Norma Carlton eines Tages im Jahr 1927 tot aufgefunden wird. Gut, dass das Unternehmen mit Mary Rourke nicht nur eine professionelle PR-Managerin im Team hat, sondern eine besonders talentierte Problemlöserin. Sie kümmert sich für das Studio um besonders heikle Angelegenheiten und Eskapaden der Stars. Diesmal aber läuft einiges anders.

Sternchen, Mord und Voodoo

Denn wie sich zeigt wurde Norma Carlton ermordet und es soll nicht das einzige Unglück bleiben, dass die Dreharbeiten des Films heimsucht. Schnell kursieren Gerüchte, ein Fluch laste auf dem Film. Harry Carbin - Chef der Produktionsfirma - beauftragt Mary Rourke mit eingehenderen Ermittlungen zu den Vorfällen, um weiteren Schaden von „Devil‘s Playground“ abzuwenden.

Craig Russell lässt das Hollywood der späten 20er-Jahre lebendig werden. Und wir treffen auch auf so illustre und bekannte Namen wie Greta Garbo oder Charlie Chaplin. Ohne aber, dass diese eine bedeutende Rolle einnehmen. Es ist die Zeit, in der erste synchronisierte Tonfilme angekündigt werden und die Ära des Stummfilms endet. Die Prohibition herrscht auch hier vor, doch natürlich gibt es unter den Reichen und Schönen genügend Gelegenheiten zu einem teuren Tropfen zu kommen.

Mit Mary Rourke begleiten wir eine sympathische Hauptfigur. Sie ist hervorragend in der Branche vernetzt und kann sich dank Cleverness und Zielstrebigkeit in der von Männern dominierten Filmbranche behaupten. Sie gerät immer tiefer in skrupellose Machenschaften, Verbindungen in die Unterwelt mit Drogen, Prostitution und Glücksspiel. Sie wird aber - wie wir - auf falsche Fährten geführt und muss bald erkennen, dass auch sie nur ein Rad in einer gut geölten Maschinerie ist.

Aber das Jahr 1927 soll nicht das einzige sein, das hier bedeutsam ist. Craig Russell entfaltet weitere Handlungsstränge, die mit den Hauptereignissen in Hollywood verflochten sind. Im Jahr 1967 sucht Dr. Paul Conway nach der vermeintlich letzten verbliebenen Filmrolle von „Devil‘s Playground“, während 1897 ein junger Mann in Kansas der Faszination des Schreckens erliegt. Und in Louisiana treiben im Jahr 1907 möglicherweise eine Hexe und ihre Tochter ihr Unwesen.

So entsteht ein wunderbar unterhaltender und spannender Genre-Mix, den Craig Russell hier sehr stimmungsvoll und packend erzählt. Weitere Todesfälle, beschwerliche Ermittlungsarbeit, übernatürliche Elemente im Titel gebenden Film, okkulte Machenschaften, es wird nicht langweilig. Trotz der mehrere Jahre umspannenden Geschichte mit verschiedenen Schauplätzen bleiben Plot und Figuren überaus griffig. Erst zum Schluss aber wird das Geheimnis um Devil’s Playground gelüftet.

Fazit

Craig Russell gelingt mit Devil‘s Playground ein spannender, wendungsreicher und überaus atmosphärischer Mystery-Krimi, der uns nicht nur in das Goldene Zeitalter Hollywoods entführt.

Devil's Playground

Craig Russell, Rütten & Loening

Devil's Playground

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